Komplettes Thema anzeigen 01.07.2018, 19:06
Aldridge Abwesend
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Betreff: Re: Der letzte Film
Der Versuch einer kleinen Retrospektive...

Men in Black - "Der Mensch ist intelligent. Aber ein Haufen Menschen sind dumme, gefährliche, hysterische Tiere." Sagt an einer Stelle Agent K, also Tommy Lee Jones, zu seinem neuen Mitstreiter Agent J, also Will Smith. Und auch wenn die Botschaft da vielleicht etwas mit dem Holzhammer kommt, macht das Zitat ganz gut die Richtung deutlich, in die Barry Sonnenfelds Comicverfilmung zielt. Men in Black ist im Kern eine kleine, aber feine Realsatire, die oberflächlich natürlich von Aliens handelt, aber im Grunde den Witz daraus bezieht, dass sie die Absurditäten des irdischen Alltags vorführt. Das fängt schon damit an, wenn Smith zu Beginn vermutet, dass die meisten New Yorker Taxifahrer Außerirdische sein müssen. Nichts ist so, wie es scheint - das ist hier das Grundprinzip und sorgt für die eine oder andere humorige Überraschung. Die Besetzung ist dabei ein kleiner Glücksgriff, denn Jones´ staubtrockene Art trifft hier auf den leicht prolligen Big Willie Style und erzeugt reichlich Reibungspunkte. Dass die Erde dann im Endeffekt eigentlich nur eine Auffangstation für Flüchtlinge von anderen Planeten ist, stellt heute - 21 Jahre nach Kinostart - irgendwie eine hübsche Analogie dar. Bei dem fantasievollen Treiben fällt letztlich gar nicht weiter ins Gewicht, dass die Story selbst eher zweitrangig ist - auch wenn der junge Vincent D´Onofio als Schabe Edgar alles gibt - und dass die visuellen Effekte (CGI und Modell) heute schon etwas angestaubt wirken. Hintersinniger Humor in Popcorn-Verpackung, sehr gelungen. - 9 / 10


Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, das letzte Mal am 01.07.2018, 19:18 von Aldridge.