Betreff: Re: Der letzte FilmJurassic World: Das gefallene Königreich
Ich bin noch hin- und hergerissen. Der Film gefiel mir, auch wenn er einige Punkte bot, die dann doch deutlich verbesserungswürdig gewesen wären.
Die ganze Inselstoryline war viel zu schnell abgehandelt, kaum da, ging es auch schon wieder weg. Erstmal auf dem Festland, kippte auch die Stimmung. Seit Lost World wartet man darauf, dass die Dinos von der Insel kommen und nun ist es soweit und es fühlt sich komisch an. Muss man sehen, wie es weitergeht.
Auch einige Plotdetails wirkten, als hätte man sie nicht zu Ende gedacht.
Spoiler:
Der Indoraptor wird als empathieloses Monster dargestellt. Wie genial wäre es gewesen, wenn er doch so etwas wie Empathie entwickelt hätte? Ein Detail, dass die Wissenschaftler als machtlos dargestellt hätte und auch dem "Life finds a way" einen neuen Unterstrich verpasst hätte. Dazu käme dann noch, dass die Kreatur zu einer tragischen Figur geworden wäre. Beim Indominus Rex hatte das ja auch geklappt. Vertane Chance.
Aber neben den ganzen Schatten, gab es auch viel Licht. Bayona weiß was er tut und hat einige atemberaubende Szenen geschaffen. Der Anfang dürfte locker auf einer Stufe mit dem ersten Teil der Reihe stehen. Auch im weiteren Verlauf gibt es immer wieder Einstellungen, Szenen und Einfälle die dem Zuschauer ein fettes Grinsen aufs Gesicht zaubern.
Über die Musik wurde auch oft gesagt, dass sie nicht auffällt, oder schlicht nicht gut ist. Ich war persönlich positiv überrascht. Die Musik stört nicht, Giacchino arbeitet seine Themen aus dem Vorgänger gekonnt ein und beschränkt die Williams-Zitate aufs wesentliche. War für die Stimmung des Films absolut passend und dürfte auch losgelöst vom Film noch funktionieren.
Am Ende bleibt der Film aber ganz klar ein Übergangsfilm. Die Dinos mussten von der Insel, um der Reihe eine frische neue Richtung zu geben. Das gelang ebenso durch einen kleinen Twist der für die Reihe Neuland ist. Eröffenet spannende Möglichkeiten. Wie es mit den Dinos auf dem Festland weitergeht wird ebenso spannend.
Spoiler:
Die reine Anzahl reicht nicht aus, um einen ökologischen Eindruck zu hinterlassen. Und auch wenn das Schlußbild von Blue in den Bergen, wie sie über das klassische amerikanische Suburbiablickt, sehr cool anzusehen war, kommt einem doch sofort der Gedanke an die schwerbewaffnete Zivilbevölkerung der USA in den Sinn. Ein komisches Tier, welches die Mülltonnen plündert, oder Haustiere reißt, wäre schneller als Trophäe an der Wand, als es Indominus Rex sagen könnte. Es wird wohl auf eine Mischung hinauslaufen, die zum einen den Gendefekt des ersten Films aufgreift (Weibchen werden zu Männchen) und konkurrierende Firmen einbaut, die mit den gekauften Sauriern weitere schaffen werden.
Der Grundstein für das Finale im Jahr 2021 ist gesetzt und man wird sehen, ob die Menschen mit den Sauriern leben werden, oder ob sich ein Planet-of-the-Apes-Szenario ergibt. Ich bin gespannt.
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mal editiert, das letzte Mal am 11.06.2018, 20:44 von Plissken.