Betreff: Re: Der letzte Film
Beyond Skyline - Skyline hatte das Problem, nahezu über die gesamte Laufzeit irgendwo im Wohnblock (vermutlich das Privat-Apartment der Strauss-Brüder) vor sich hin zu dümpeln und kaum mitten drin zu sein. Dafür gab dann aber das Finale ein kleines Versprechen auf eine interessante mögliche Fortsetzung. Und was macht Beyond Skyline damit? Ja, er löst das Versprechen ein, aber auf eine recht einfallslose Art, wobei man sich zu schnell der Figuren aus dem ersten Teil entledigt und mit einer kleinen Kind-als-Heilsbringer-Story weitermacht. Hinzu gesellt sich dann noch eine recht unwuchtige Dramaturgie, die Schauplätze und Charaktere willkürlich auftauchen und auch wieder verschwinden lässt. So reizvoll (weil ungewohnt) der Wechsel von Los Angeles nach Laos auch ist, das Szenario wird dann im Finale auch nur wieder für eine übermüdende Materialschlacht genutzt, die den Aliens zudem jegliche Bedrohlichkeit nimmt. Beyond Skyline ist insgesamt deutlich besser als der Vorgänger. Und vor dem Engagement aller Beteiligten, aus wenig ganz viel zu machen, muss man den Hut ziehen. Aber richtig gut ist der Streifen leider auch nicht (trotz Frank Grillo). - 5 / 10
Iron Man - Mal spontan wieder reingeschaut und prompt dran hängen geblieben. Es hat natürlich auch einen besonderen Reiz, nach 10 Jahren MCU mal zu schauen, wie denn alles begonnen hat. Und das war schon sehr ordentlich. Zunächst fällt mal auf, dass Iron Man noch regelrecht entschleunigt wirkt, verglichen mit seinen Nachfolgern. Das Skript nimmt sich die nötige Zeit, um zu zeigen, wie aus dem Waffenhändler-Saulus ein nachdenklicher Superhelden-Paulus wird. Dabei macht es Spaß, Robert Downey jr. beim Grübeln und Basteln zuzuschauen. Wo in Infinity War nur mal eben ein Spruch à la: "Nanotechnik, toll, oder?" eingestreut wird, versucht sich dieser erste Streich doch recht erfolgreich daran, den Iron Man und seine Rüstung plausibel herzuleiten. Was auch interessant zu sehen ist: Iron Man legt optisch wie inhaltlich noch einen kleinen Spagat hin zwischen den Superhelden-Filmen der Nuller Jahre mit Wissenschaftlern, Labors und Kämpfen bei Nacht, wie man sie schon aus Raimis Spider-Man und Lees Hulk zur Genüge kannte, und dem selbstironischen Ansatz sowie dem ganzen MCU-Drumherum, das noch folgen sollte. Insgesamt immer noch einer der besten Filme der Reihe. - 8 / 10
