Komplettes Thema anzeigen 08.05.2018, 22:25
Aldridge Abwesend
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Betreff: Re: Der letzte Film
Cloud Atlas - Ich mag den. Sogar sehr. Cloud Atlas ist natürlich ein ziemlich wuchtiges Werk, das nicht kleckert, sondern klotzt, wo es nur geht. Und damit irgendwie hemmungslos über das Ziel hinausschießt. Da werden Mensch und Material aufgefahren, da werden Zeit und Raum aufgehoben und da wird reichlich die Filmgeschichte zitiert, um ein paar abstrakte Denkanstöße zu liefern und zu zeigen, dass alles irgendwie miteinander zusammenhängt. Ist aber auch eine ganz nette Botschaft so zum Individuum im Spannungsfeld zwischen Wiedergeburt und Verantwortung für die nachfolgende Welt. Das Ding ist halt: Cloud Atlas ist ziemlich einzigartig. Neben dem bunten Strauß philosophischer Ansätze gibt es eben auch einen dreistündigen Ritt durch Geschichten, Genres und Emotionen. Man könnte dem Teil natürlich den Vorwurf machen, dass jede der vorgestellten Episoden für sich weder sonderlich in die Tiefe führt noch besonders innovativ ist. Muss sie auch gar nicht. Der permanente Wechsel zwischen den Geschichtchen fügt sich irgendwann zum kompletten Mosaik und sorgt ganz nebenbei noch dafür, dass es nicht langweilig wird. Dabei ist der Bildersturm so gelungen montiert, dass es doch arg verwundert, warum Cloud Atlas nicht wenigstens den Schnitt-Oscar bekommen hat. Extralob für das Make-up und die Schauspieler, die ihre permanenten Rollenwechsel sehr launig meistern. Und Respekt für die Wachowskis, die praktisch seit dem zweiten Matrix konsequent an den Publikumserwartungen vorbeiproduzieren. Jupp, mag ich. - 8 / 10