Komplettes Thema anzeigen 29.04.2018, 23:27
Aldridge Abwesend
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Betreff: Re: Marvel-Verfilmungen
Doctor Strange - Neusichtung, angefixt von Infinity War. Und auch auf den zweiten (dritten) Blick ist Doctor Strange noch immer ein ganz wunderbarer Budenzauber. Der Film ist zweifellos reines Überwältigungskino: Er schmeißt seine Zuschauer direkt in diverse Parallelwelten und lässt sie mit seinen immer neuen optischen Kniffen nicht mehr aus seinen Fängen - geschweige denn, dass er sie groß zum Nachdenken kommen lässt. Regisseur Scott Derrickson und seine Trickspezialisten (von ILM) drücken unheimlich aufs Tempo und sind ziemlich kreativ darin, das Spiel mit Spiegeldimensionen, Astralebenen und überhaupt mit der Verkehrung von Oben und Unten auf die Spitze zu treiben. Dabei macht es einen besonderen Reiz aus, dass sich die Handlung etwa nach dem ersten Akt plötzlich mehr oder weniger in Echtzeit abspult. Wenn man dann doch einmal tief durchatmet und geistig einen Schritt zurücktritt, entpuppt sich das Treiben unter dem ganzen visuellen Zuckerguss natürlich als recht konventionelle Origin-Geschichte. Egal. Benedict Cumberbatch nutzt die dankbare Aufgabe, alle Etappen von den ersten Initiationen bis zur Heldwerdung durchzuexerzieren, und hat auch sichtlich Spaß daran, einmal auf Karate Kid zu machen. Außerdem hat kein Popcorn-Film seit Matrix und Inception mehr so schön mit den Realitäten gespielt. Ein Extra-Sternchen gibt´s dann noch für den Score von Michael Giacchino, der zwar streckenweise stark nach Star Trek klingt, aber dafür mit seinem Hauptthema auch ziemlich beharrlich im Ohr bleibt. Das alles macht unterm Strich sehr gute... - 8 / 10



Nachlese am Rande: Ich war vor zwei Jahren überzeugt davon, dass ILM für das Ding hier endlich mal wieder den Oscar bekommt. Insgesamt war die Effektschmiede sogar drei Mal nominiert, nämlich zusätzlich für Rogue One und Deepwater Horizon. Und wer bekam den Oscar nicht? Genau.