Komplettes Thema anzeigen 29.04.2018, 18:43
Aldridge Abwesend
Mitglied
Dabei seit: 13.08.2009
Wohnort: -


Betreff: Re: Marvel-Verfilmungen
Avengers: Infinity War - Hut ab, Marvel. Mit Infinity War gelingt es den Superhelden-Spezis doch tatsächlich, in Herr der Ringe-mäßige Kinosphären vorzustoßen. Zumindest ein bisschen. Doch der Reihe nach: Die größte Stärke der dritten Avengers-Sause ist ihr Bösewicht Thanos. Der Mann guckt nicht einfach nur grimmig und labert diabolisch daher. Der Gute (bzw. Böse) hat wirklich eine Motivation. Er hat einen Background. Er bekommt ein, zwei ambivalente Szenen spendiert. Und vor allem: Er lässt seinem Ansinnen auch Taten folgen. Warum ich das so betone? Die wenigsten Superheldenfilme zeichnen sich wirklich durch einen ordentlichen Antagonisten aus. Hier ist das anders, und der Rest des Films baut eigentlich logisch darauf auf: Den Avengers geht es Stück für Stück an den Kragen, und da Thanos so gelungen ist, glaubt man wirklich, dass die Guten (also die Guten) auch tatsächlich in Gefahr sind. Dabei kommt dem Film zugute, dass Darsteller und Charaktere nach 10 Jahren Marvel-Kino ziemlich gut eingespielt sind und miteinander harmonieren. Es gelingt, die Balance zwischen lockeren Sprüchen und ernsten Szenen zu halten. Die Action liefert dann noch ein gerüttelt Maß brachiale Gewalt. Und in den besten Momenten - etwa auf dem Planeten Vormir - verbreitet Infinity War tatsächlich ein bisschen das Flair, das auch die Herr der Ringe-Filme in ihren düster-romantischen Momenten lieferten. Nachdem die Avengers nun ihre konsequente "Höllenfahrt" erlebt haben, bleibt zu hoffen, dass es Marvel auch im kommenden zweiten Teil konsequent durchzieht und keine Kompromisse zugunsten zu vieler Happy Ends macht. - 9 / 10