Komplettes Thema anzeigen 21.03.2018, 19:59
Plissken Abwesend
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Betreff: Re: Der letzte Film
Zitat von Indy2Go:
Die Horror-Elemente sind letztlich sogar recht heftig, wirken aber keineswegs deplaziert und degradieren den weitgehend um Realismus bemühten Film auch nicht zu einem Genre-Film.
Was ist der Film denn dann? Und warum ist ein Genrefilm gleich degradiert?

Genrefilme können ja in den unterschiedlichsten Formen auftreten (wenn sie es geschickt anstellen, werden sie auch für den Oscar nominiert Zwinkernder Smiley ). Am Ende ändert es aber nichts daran, was sie im Kern eigentlich sind. Das ist ja eben das Faszinierende daran, dass man Charaktere, Handlung, Anspruch usw. auch in solchen Produktionen findet, die in der Allgemeinheit eher belächelt, oder als niedere Kost verschrien sind. Bone Tomahawk ist durch seine stetige angespannte Atmosphäre und die anfangs nicht fassbare Bedrohung schon alleine ein Horrorfilm, der aber seinen Figuren genug Raum bietet, um den Zuschauer an sie zu binden. Deshalb funktioniert das Ende auch so gut. Wenn zum Schluß die große Gore-Welle kommt, ist es nur konsequent, weil es auch weh tut und die finale Erlösung umso befreiender wird.
Auf jeden Fall wüsste ich nicht, wie ich den Film anders bezeichnen sollte, wenn nicht als Horror-Western. Denn das ist er, in meinen Augen, beides.

Apropos, in dem Zuge kann man sich (aktuell bei Amazon Prime) auch The Burrowers ansehen. Auch ein Horror-Western der ebenso ernste Themen aufgreift, starke Charaktermomente bietet, am Ende aber auch einfach ein Monsterfilm ist. Finde ich ähnlich stark wie Bone Tomahawk.
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, das letzte Mal am 21.03.2018, 20:02 von Plissken.