Betreff: Re: Der letzte Film
Mord im Spiegel - Ich kann mir nicht helfen, aber irgendwie "atmen" die beiden Agatha Christie-Verfilmungen von Bond-Regisseur Guy Hamilton so einen leicht muffigen Geist der frühen 80er Jahre. Kürzlich erinnerte mich schon Das Böse unter der Sonne an eine betuliche Fernsehproduktion aus der Zeit, und nun verströmte Mord im Spiegel ebenfalls ein bisschen gepflegte Langeweile mit Flimmerkisten-Feeling. Vielleicht liegt es daran, dass das Setting schon so gediegen ausfällt (südostenglische Dorf-Romantik mit hübschen Häuschen, an denen auch ein Herr Tolkien seine Freude gehabt hätte). Vielleicht liegt es daran, dass die Figuren mit wenig Schwung und ohne große Überraschungen auf der Bühne platziert werden. Oder vielleicht liegt es auch daran, dass eine Starparade aufmarschiert, die ihre besten Zeiten aber schon längst hinter sich gehabt hatte. Klingt fies? Nein, ist gar nicht so gemeint. Das alles kommt halt nur mit reichlich Holzvertäfelung daher. Was gibt´s Positives? Angela Lansbury spielt tapfer gegen die Erinnerung an Margaret Rutherford an, auch wenn ihr das Drehbuch kaum Gelegenheit gibt, so etwas wie "Charakter" zu zeigen. Und dass Edward Fox als Inspektor von Scotland Yard für sein verhindertes Tantchen einspringt, ist schon ein netter Kniff. Das Zusammenspiel von Elizabeth Taylor und Rock Hudson am Ende fand ich übrigens wirklich ganz herzig. - 6 / 10
Ach, apropos "Bond": Wer Pierce Brosnan im Film findet, kriegt einen Cocktails ausgetan.
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mal editiert, das letzte Mal am 05.03.2018, 22:52 von Aldridge.