Komplettes Thema anzeigen 28.02.2018, 00:41
Aldridge Abwesend
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Betreff: Re: Der letzte Film
Das Böse unter der Sonne - Mal wieder eine sonnig-unbeschwerte Mördersuche mit Ährkühl Poaroh. Hat bei mir aber nicht so sehr gezündet wie der Vorgänger Tod auf dem Nil. Und das hat im Wesentlichen zwei Gründe, auch wenn die in diesem Fall völlig subjektiv ausfallen: Erstens wäre da die Art déco-Verpackung. Die mag vielleicht zum Stoff passen, doch mir ist das einen "touch too much", wenn die Kostüme der Schauspieler mehr Aufmerksamkeit auf sich ziehen als die Schauspieler selbst. Das wiegt dann umso schwerer, wenn die ganze Staffage auch noch augenzwinkernd eingesetzt werden soll, etwa beim Badeanzug vom guten Peter Ustinov. Bot Tod auf dem Nil noch leichte Ironie und gut dosierte Situationskomik, schrammt Das Böse unter der Sonne nur knapp an einer betulichen Parodie vorbei. Und zweitens wäre da der Handlungsort: Ja, the name is the game, das böse Treiben spielt auf einer Urlaubsinsel bei strahlendem Sonnenschein. Hilft nichts, aber teilweise hatte ich den Eindruck, als habe man die namhafte Schar an Schauspielern damit geködert, dass man ihnen einen Urlaub ausgegeben hat unter der Bedingung, nebenbei noch ein paar Szenen zu drehen. Zu dem Eindruck trägt auch bei, dass das Casting dieser Filme immer wieder auf die gleichen Darsteller zugreift. Also eine Folge Traumschiff, quasi, nur mit Mord. Wie gesagt, das alles ist rein subjektiv und mag Tagesform gewesen sein, aber damit rangiert der Film für mich klar hinter dem Ausflug nach Ägypten. Objektiv kriegt der Zuschauer natürlich genau das, was er erwartet: ein klassisches Whodunnit mit einer klassischen Figurenkonstellation und einer klassisch konstruierten Auflösung. 6 / 10