Komplettes Thema anzeigen 26.02.2018, 14:54
Aldridge Abwesend
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Betreff: Re: Der letzte Film
Die 8 / 10 habe ich auch allein wegen der filmischen Herangehensweise vergeben. Der Film ist ein reines audio-visuelles Erlebnis und auf der Ebene meisterhaft gemacht. Dessen muss man sich bewusst sein, wenn man ihn schaut. Auf der erzählerischen Ebene geht der für mich nur als Experiment durch. Wobei sich Nolan selbst ein Bein stellt: Einerseits bietet er einen beinahe analytischen Blick auf das Geschehen. Aber andererseits bietet er keinen Kontext und erzählt auf drei Zeitebenen, die das Gezeigte zerdehnen. Dass die Soldaten z.B. eine Woche auf ihre Rettung warten und um ihr Leben bangen, wird kaum spürbar, wenn "zeitgleich" Tom Hardy mal eben eine Stunde über den Kanal fliegt.

Die Musik trägt aber wunderbar zum Film bei. Hans Zimmer gebührt da schon Respekt. Wenn man sich anschaut, wie er seit einigen Jahren Filme vertont, nämlich eben nicht auf die erwartbare Weise - siehe Interstellar oder Inferno oder eben Dunkirk - und doch so extrem effektiv, dann macht der seinen Job schon ziemlich genial. Ob dabei ein hübsch romantischer Hör-Score wie bei John Williams herauskommt, ist erst mal zweitrangig.
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, das letzte Mal am 26.02.2018, 14:56 von Aldridge.