Komplettes Thema anzeigen 02.02.2018, 15:12
Aldridge Abwesend
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Betreff: Re: Der letzte Film
Allein der Ansatz, aus einer sprachwissenschaftlichen Theorie eine Geschichte abzuleiten, finde ich ziemlich erfrischend und hier auch sehr geglückt. Aber auch ansonsten wüsste ich nicht, was an den ethischen Aspekten des Films flach ist. Die Konsequenz, die sich aus der Wahrnehmung von Raum und Zeit ergibt, kann man ja genüsslich diskutieren, wenn man will. Dazu passt eigentlich auch der Aufbau von Sprache und Schrift und wie er halt entschlüsselt wird. Bei der Erstsichtung fand ich zwar, dass dieser Prozess zu sehr abgekürzt wurde. Doch bei der Zweitsichtung fügte sich das eigentlich doch sehr harmonisch in die Handlung ein.

Dass der General seine Meinung ändert - ok, muss man nicht gut finden, war eher der Dramaturgie geschuldet. Aber auch das fand ich im Handlungsfluss nicht schlimm. Hätte er seine Meinung nicht geändert, hätte es eben ein anderes Ende gegeben, der Ansatz der Geschichte wäre trotzdem erhalten geblieben. Vermutlich wäre das aber noch weniger massenkompatibel ausgefallen.

Ich finde es ehrlich interessant (also nicht böse gemeint), wie unterschiedlich der Film wahrgenommen wird. Vor allem wenn man bedenkt, dass wir hier im Forum Spielbergs BFG (gefolgt von Rogue One und Star Trek Beyond) zum besten Film 2016 gewählt haben, also eher Streifen mit deutlich straighterer Story und simplerer Aussage (so überhaupt vorhanden).