Komplettes Thema anzeigen 28.01.2018, 22:26
Aldridge Abwesend
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Betreff: Re: Die letzte Serie
Zitat von Aldridge:
Red Oaks (Staffel 1) - Wirklich hübsche Coming-of-Age-Geschichte mit 80er-Jahre-Setting. Wie es sich gehört, ist das Wechselspiel von pubertären Hormonen und tiefschürfenden Lebensweisheiten in einem Country Club angesiedelt. Und gerade zu Beginn verneigt sich die von David Gordon Green und Steven Soderbergh produzierte Serie dann auch sehr tief vor ihren Vorbildern aus den 80er Jahren. Sprich: Es gibt reichlich Gekiffe, pralle Brüste und platte Sprüche, so dass wir uns gefühlt im Spannungsfeld zwischen Caddyshack und Police Academy (und Wunderbare Jahre) wiederfinden. Sogar eine Körpertausch-Folge darf da nicht fehlen. Im Verlauf der ersten Staffel wird dann aber mit zunehmender Laufzeit deutlich, dass wir erzählerisch doch in den 2010ern angekommen sind. Die Figuren sind authentisch gezeichnet, die ganze Geschichte bekommt immer mehr Tiefe. Und die Darsteller sind wirklich überzeugend, wobei Jungdarsteller und Altstars (darunter Richard Kind, Jennifer Grey und Paul Reiser) gleichberechtigt nebeneinander agieren. Sowieso fällt wohltuend auf, dass Red Oaks mit dem Halbstunden-Format zwar als Comedy-Serie vermarktet wird, die Geschichten aber keinesfalls verzweifelt dem nächsten Gag hinterher hecheln, sondern einfach entspannt erzählt werden und jeder Figur den nötigen Raum geben. Freue mich schon auf Staffel 2.

Als kleines Update eine uneingeschränkte Empfehlung. Habe heute die dritte Staffel gebinged/gefernsehmarathont, und was ich vor knapp anderthalb Jahren zur ersten Staffel geschrieben habe, zieht sich konsequent durch die beiden Folgestaffeln bis zum Ende. Ja, die Serie hat nach drei Staffeln ein richtiges Finale erhalten, das muss man ja auch lobend erwähnen. Es geht also auf hohem und vergnüglichem Niveau weiter, wobei die Serie keinerlei Hänger hat. Die Charaktere sind durch die Bank authentisch und zum Gernhaben und durchlaufen eine gelungene Abfolge von kleineren und größeren Erfolgen und Misserfolgen. So gibt es zum Finale auch kein durchgehendes Happy End, aber ein versöhnliches Ende für jede Figur. Auch das 80er Jahre-Setting bleibt überzeugend: Es löst sich spätestens in der zweiten Staffel vom Szenario im Country Club und führt die Charaktere dorthin, wohin es sie nun mal treibt. Extra-Lob dann noch für den nett zusammengestellten Soundtrack. Gäbe es das Ganze auch auf Schillerscheibe, ich würd´s mir wohl in den Schrank stellen und regelmäßig wieder hervorholen. - 9 / 10

Und ganz nebenbei wurde ich - reichlich verspätet - zum Talk Talk-Fan... Zwinkernder Smiley

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