Komplettes Thema anzeigen 14.01.2018, 00:24
Aldridge Abwesend
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Betreff: Re: Die letzte Serie
Westworld - Michael Crichton hatte in den 70ern eine ziemlich coole Idee: Ein Vergnügungspark mit Robotern, in dem alles möglich ist. Diese Idee nutzte er in seinem Kinodebüt aber vor allem für eine Sache: eine ordentliche Panik-im-Park-Episode, wie es später auch bei Jurassic Park der Fall sein sollte. So faszinierend Westworld damals im Prinzip war, so blieb es doch eine ziemlich oberflächliche Angelegenheit und warf eine ganze Reihe an Fragen auf, die unbeantwortet blieben: Welcher Konzern steckt hinter dem Freizeitpark Delos, welche Ziele verfolgt er, warum ticken die Roboter aus, wie intelligent sind die Roboter überhaupt, was unterscheidet sie von den Menschen, was begeistert die Gäste des Parks eigentlich am Wilde-Sau-Spielen etc. etc.? Die Macher der Fernsehserie haben sich das anscheinend auch gefragt und schlagen genau in diese Kerbe(n). So funktionieren die zehn Episoden der ersten Staffel denn auch gleich auf mehreren Ebenen, steigen tief in die Charakterentwicklung des echten und künstlichen Personals ein, liefern ein paar unvermeidliche Intrigenspiele und handeln nebenbei recht komplexe Fragen rund um Künstliche Intelligenz, Menschlichkeit oder Moral und Ethik ab, ohne dass es plakativ oder konstruiert wirkt. Das alles ist dann auch noch angenehm langsam erzählt und liefert nicht nur einen, sondern gleich eine Handvoll an Twists. Ed Harris ist cool wie Sau und Thandie Newton heiß wie Frittenfett. Anthony Hopkins hat ausnahmsweise mal wieder ne gute Rolle und Jimmy Simpson zeigt sich einmal mehr als legitimer Christian Slater-Nachfolger. Dystopische Sci-Fi mit Köpfchen, Blut und blanken Brüsten. Was will man mehr? Freue mich auf Staffel 2.