Betreff: Re: Der letzte Film
Baby Driver - Der Film hat ein Problem: Er gibt zu Beginn ein Versprechen, das er im weiteren Verlauf leider nicht einlöst. Kultfilmer Edgar Wright hat den Streifen nach einen Musikvideo konzipiert, das er vor vielen Jahren für die Band Mint Royale gedreht hatte. Die Formel ist also eigentlich recht einfach: Auto, Gangster, damit logischerweise Verfolgungsjagden, und das alles so eng mit dem Soundtrack verbunden, wie das bislang nur wenig Filme gemacht haben. Und so beginnt Baby Driver auch, nämlich locker-flockig, witzig, rasant und sehr kreativ darin, die Bilder wie im Musical mit der Musik zu verknüpfen. Dazu gibt´s dann noch ein paar saucoole Charaktere. Und so hätte es eigentlich bis zum Ende weitergehen können, nämlich als gelungene filmisch-musikalische Extravaganz mit viel Freude daran, den Inhalt der Form unterzuordnen. Doch leider hatte Wright wohl nicht genug Vertrauen darin, dass dieses Konzept den ganzen Film trägt - oder er hatte ein paar Gespräche zu viel mit Driver-Regisseur Walter Hill, der hier im Film auch einen versteckten Cameo hat. Jedenfalls driftet die Story im weiteren Verlauf immer stärker in Richtung Gauner-Ballade ab, wird ernster, düsterer, schwerer und damit auch träger. Und der Zuschauer wartet eigentlich auf die nächste flockige Verfolgungsjagd, die aber einfach nicht kommt. So kriegt Baby Driver gegen Ende sogar leichte Züge eines Bonnie und Clyde-Verschnitts, ohne das Ende aber konsequent auf die Spitze zu treiben. Der Film ist zweifellos toll gemacht und großartig gespielt. Aber irgendwie hat man auch das Gefühl, dass sich die Handlung irgendwann selbst ein Bein gestellt hat. Deshalb eher durchwachsene... - 7 / 10
Weil es aber so schön ist, hier das Video, das Pate gestanden hat:
https://www.youtube.com/watch?v=dfrcZsKcVxU
Und zum Vergleich das Opening des Films:
https://www.youtube.com/watch?v=6XMuUVw7TOM