Betreff: Re: Die letzte SerieThe Punisher - Season 1
Lange drauf gewartet und von Fans gefordert. Dann konnte man die Geburt des Bestrafers in Staffel 2 von Daredevil miterleben. Auch war die Freude groß, als Netflix mit den Plänen für ein Spin-Off daherkam. Und nun ist sie seit dem 17.11. abrufbar. Aber taugt die Serie etwas, oder leidet sie an den Schwächen, die auch schon die anderen Marvel-Serien heimsuchten?
Zuallererst, die Serie ist gut geschrieben, gut gespielt und genügend verschachtelt, um auch interessant zu bleiben. Zwar kann man auch hier Hänger in der Staffelmitte ausmachen, aber so schwerwiegend wie bei anderen Marvel/Netflix Produkten fällt es nicht aus. Doch leider funktioniert sie als Punisher-Serie nur bedingt.
Die Comic-Vorlage bietet natürlich Unmengen an Inspirationsmaterial und die Macher nutzten sie auch, aber stellenweise geht die Charakterisierung so weit weg vom bekannten Frank Castle, dass man meinen könnte, einen regulären Thriller anstatt einer Comicverfilmung zu sehen. Auch, dass die Serie qausi ein Origin 2.0 ist, trägt nicht unbedingt zur Entwicklung bei. Der größte Knackpunkt ist dann auch die staffelumspannende Hintergrundgeschichte. Im Kontext der Serie funktioniert sie einwandfrei. Im Kontext der Figur nimmt sie ihr aber jegliche Motivation.
Spoiler:
Der Comic-Castle verliert seine Familie durch einen ungünstigen Zufall und schwört daraufhin Rache, um die Verbrecher dieser Welt zur Strecke zu bringen. Niemand soll mehr in diese Situation kommen können. Ein endloser Krieg.
In der Serie ist der Tod von Castles Famile aber ein geplanter Anschlag, der gezielt Frank treffen soll. Mit der Vernichtung aller Beteiligter, ist Franks Mission beendet. Er hat keinerlei Grund mehr, weiter Verbrecher zu töten.
Da bin ich mal echt gespannt, wie sie Franks weiteres Handeln in späteren Staffeln erklären...
Ein zweischneidiges Schwert. Die Serie ist gut und macht Spaß. Als Comic-Verfilmung überzeigt sie aber nur teilweise.