Komplettes Thema anzeigen 01.11.2017, 23:29
Aldridge Abwesend
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Betreff: Re: Der letzte Film
Noah - Schwierig, schwierig. Ok, Darren Aronofsky wäre nicht Darren Aronofsky, würde er die Geschichte vom ollen Noah und seiner Arche ganz bibeltreu verfilmen. Nein, vielmehr klatscht er dem geneigten Zuschauer einen düsteren Endzeitfilm um die Ohren. Selten hat das Ende der Welt so fies und trostlos und brutal ausgesehen, da würde sich nicht mal Mad Max wohlfühlen. Insofern ist Noah sicherlich der filmische Gegenentwurf zu Ridley Scotts Exodus aus dem gleichen Jahr. Zumal es Aronofsky in einer wirklich gelungenen Sequenz fertig bringt, die Schöpfungsgeschichte mit der Evolutionstheorie zu paaren und den Kreationisten im Publikum einen cineastischen Schlag in die Fresse zu verpassen. Andererseits, ja, leider andererseits zeichnet Aronofsky seinen Noah dann doch als gottesfürchtigen Öko-Patriarchen, der im Auftrag seines Schöpfers (beinahe) jeden freien Willen abgibt. Die Söhne haben sich unterzuordnen, die Frauen fleißig zu gebären, und zum Lohn gibt´s ein bisschen Feuerwerk. Da bleibt unterm Strich fraglich, was uns der Regisseur eigentlich sagen will. - 6 / 10

Allied - Große Überraschung. Und zwar eine positive. Erwartet habe ich einen schwülstig erzählten Liebesfilm mit rar gesäten Spannungsmomenten vor WW2-Kulisse. Stattdessen gibt es eine spannende Mischung aus Agententhriller und Liebesdrama. Und es zeigt sich einmal mehr, dass es Robert Zemeckis einfach drauf hat. Der Mann erzählt seine Geschichte zwar in aller Ruhe, aber findet den richtigen Rhythmus, um den Zuschauer ins Geschehen zu ziehen und letztlich mit der Hauptfigur zweifeln zu lassen. Es gibt ein klitzekleines bisschen Action an den richtigen Stellen und mit den richtigen Härten und in der zweiten Hälfte sogar eine gelungene Suspense-Sequenz - alles stets unterstützt von der hervorragenden Kameraarbeit. So sehr mich die Besetzung zunächst abgeschreckt hat, so überzeugend sind Brad Pitt und vor allem Marion Cotillard doch in ihren Rollen. Als Kirsche oben drauf setzt es dann noch ein ziemlich konsequentes Ende. Und ich muss zugeben: Im Film hat der Score von Alan Silvestri ganz wunderbar funktioniert. Also: - 8 / 10