Betreff: Re: Der letzte Film
King Arthur: Legend of the Sword - Sieht so langsam danach aus, dass die großen Box-Office-Enttäuschungen dieses Jahres die mit Abstand besseren Filme sind (also in Blockbuster-Maßstäben natürlich). Guy Ritchies König Artus-Adaption musste jedenfalls bereits im Vorfeld viel Haue und Häme einstecken. Und es zeigt sich nun: Das Ding ist komplett falsch vermarktet worden. Die Trailer ließen eine generische CGI-Schlachtplatte erwarten, und was wird tatsächlich geboten? Ein dreckiger Londoner Gangsterfilm. Genau, richtig gelesen. Ist zwar alles drin, was der geneigte Fantasy-Fan auswendig kennt, also Heldenreise, Magier und Monster. Aber präsentiert wird das alles im Stil von Snatch oder Bube, Dame, König, grAS inklusive schneller Schnitte, schneller Dialoge, schneller Zeitsprünge und einem gerüttelt Maß Coolness. Insofern ist Charlie Hunnam als Arthur genau richtig besetzt. Also mal eine erfrischend andere Heldenmär mit Eiern. - 8 / 10
Bob, der Streuner - Unvermeidliche Verfilmung der extrem erfolgreichen (Auto-)Biografie von James Walden. Aber eine gelungene. Regie-Veteran Roger Spottiswoode erzählt die Geschichte vom drogenabhängigen Obdachlosen, der dank tierischer und auch menschlicher Hilfe wieder ins normale Leben findet, angenehm bodenständig und unaufgeregt. Zwar kann es sich Spottiswoode nicht verkneifen, visuell auch mal aus Katzensicht zu erzählen, aber der rothaarige Vierbeiner wird schnell zu Nebenfigur - was auch gut ist, denn die Geschichte um James Bowen gibt doch noch einiges mehr her. So ist auch Bob, der Streuner eine hübsche Dramödie mit ordentlichen Schauspieler-Leistungen geworden, vorneweg Luke Treadaway und die aus The Strain bekannte Ruta Gedmintas (die beide auch im richtigen Leben ein Paar sind). Einen Pluspunkt gibt es dann noch für die Songs von Charlie Fink (Ex-Noah and the Whale). - 8 / 10