Komplettes Thema anzeigen 29.07.2017, 17:47
Aldridge Abwesend
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Betreff: Re: Der letzte Film
Assassin´s Creed - Eigentlich die perfekte Videospiel-Verfilmung. Perfekt aber aus den falschen Gründen. So blutarm, steril und gefühlskalt viele Zwischensequenzen in Spielen wirken, so distanziert und unspannend fällt auch das Kino-Abenteuer rund um Assassinen (Attentäter, aber paradoxerweise gut) und Templer (elitär und damit logischerweise böse) aus. Woran das liegen mag? Da wäre zunächst mal die Handlung, die zwischen Vergangenheit und Gegenwart hin- und herspringt und deshalb nie in Fluss kommt. Da wären die Figuren, die irgendwie nur handeln, ohne zu fühlen oder - was echte Charaktere nun mal so machen - auch gute Dialogzeilen auszutauschen. Dann wäre da die Optik, die im Grunde hübsch aussieht, wenn man denn durch die stets dunstigen, lensflarigen und dunklen Bilder auch mal was erkennen kann. Und dann wäre da zu guter Letzt die Soundsoße, die der Bruder des Regisseurs Soundtrack nennt und einfach über die Szenen kippt ohne Gespür für Dramaturgie. Was vergessen? Ach ja, die Bedrohung: Der Menschheit soll mittels eines Apfels der freie Wille genommen werden. Geht´s noch abstrakter und unbestimmter? Schade eigentlich, denn Geld war genug vorhanden. Und mit Michael Fassbender, Jeremy Irons und Brendan Gleeson hatte man wirklich gute Schauspieler an der Hand, die hier aber nur nett inszenierte Kleiderständer geben. So ziehen sich die zwei Stunden Laufzeit recht unmotiviert dem abrupten und ziemlich dreist auf Fortsetzung getrimmten Ende entgegen.
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, das letzte Mal am 29.07.2017, 17:51 von Aldridge.