Komplettes Thema anzeigen 27.07.2017, 14:14
Aldridge Abwesend
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Betreff: Re: Luc Besson
Ich verkläre da gar nichts, zumal ich den Film gerade erst wieder gesehen habe. Und dass Besson die Sequenz hinterher noch mit einer Parallelmontage würzt, bei der die Musik zum Kampf passt, ist doch super - wo sieht man so etwas sonst? 1997 kam auch John Woos Face / Off raus, da gibt es eine wunderbar choreografierte und inszenierte Schießerei, die zu Louis Armstrongs "What a wonderful World" und aus der Sicht des Kindes abläuft. Ich käme nie auf den Gedanken, das Woo als Nachteil auszulegen.

In meiner Wahrnehmung ist das Fünfte Element zudem insgesamt temporeicher als Valerian. Mal abgesehen davon, dass Valerian knapp 20 Minuten länger geht, hat der unzweifelhaft einen Hänger in der Mitte. Hat mich an Bessons Adèle und das Geheimnis des Pharaos erinnert, der gerade zu Anfang einen schlechten Erzählrhythmus hat (habe ich auch, glaube ich, in meiner Rezi geschrieben). Bewusst auf die Bremse zu treten und einen Hänger zu haben, sind aber zwei unterschiedliche Dinge.

Unglaubwürdig ist dann genauso, dass eine Stadt wie Hamburg im 21. Jahrhundert Milliarden für eine Elbphilharmonie ausgibt und tatsächlich die Massen aus aller Welt dorthin strömen. Zwinkernder Smiley Aber nach Sinn frage ich tatsächlich nicht bei solchen Filmen. Das Fünfte Element kommt ja von Anfang an so augenzwinkernd und ausgelassen daher, dass es seine Welt vor allem als Bilderrausch und nicht als plausible Zukunftsvision sieht. Aber der Film streut halt Szenen ein, die dann umso mehr wirken (die Operndiva, Leeloo und ihre Reaktion auf die Welt insgesamt, die Liebesgeschichte) - natürlich nicht auf jeden. Gab aber auch genauso Leute, die damals Face / Off doof fanden (und den ich selbst tatsächlich auch nicht mehr so stark finde).
Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, das letzte Mal am 27.07.2017, 14:16 von Aldridge.