Betreff: Re: Der letzte Film
Resident Evil: Extinction - Zombie-Apokalpyse im schnellen Vorlauf. Fünf Jahre sind seit dem zweiten Teil vergangen, und der T-Virus hat die Zeit gut genutzt, um - so erzählt es Alice zu Anfang aus dem Off - alles Leben auszulöschen und die Erde zu verwüsten. Ob es nun besonders logisch oder zwingend ist, dass wirklich alles und jeder für einen Zombie-Virus anfällig ist, sei mal dahin gestellt. Aber der Gedanke reicht Autor Paul Anderson und Regisseur Russel Mulcahy immerhin als Vorwand, um die Horrormär in ein sandiges Mad Max-Szenario mit ein bisschen Western-Feeling zu verlagern. Moment mal - Russel Mulcahy? Jupp, genau der. Der Highlander-Regisseur feiert mit dem dritten Resident Evil ein kleines Comeback und zeigt noch mal, dass er ursprünglich Musikvideos gedreht hat. So findet er trotz des moderat bemessenen Budgets doch hübsche und hübsch-scheußliche Bilder, etwa in einer kleinen Hommage an Hitchcocks Die Vögel. Und er treibt die im Grunde sehr vorhersehbare Zombie-Schlachtplatte recht rasant voran. Dabei fällt wie in den vorherigen Teilen erneut positiv auf, dass auch dieser Resident Evil von einigen starken - wenn auch mit schlechten Dialogen bestückten - Frauenfiguren dominiert wird. Wobei Milla Jovovich (in selbst designten Klamotten) und Ali Larter einfach zum Niederknien aussehen. Quadratschädel wie Oded Fehr haben da wenig zu melden. Kurzum: Aufgrund des launigen Genre-Mischmasch und dank starker Kontraste zwischen Endzeit und Hightech bislang der abwechslungsreichste und kurzweiligste Teil in der Reihe. Extrapunkt für das White Rabbit-Cover im Abspann, das mal wieder einen kleinen Verweis auf Lewis Carroll bietet.

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mal editiert, das letzte Mal am 24.07.2017, 22:50 von Aldridge.