Betreff: Re: Die letzte Serie
Zitat von Pascal:Ja, aber er ist ja nicht "der böse Teufel", sondern ein ehemaliger Erzengel nahmens Lichtbringer, der von Gott verdammt wurde, der Hüter der Hölle (der Ort, wo die Bösen bestraft werden) zu sein. Da ist es doch durchaus logisch, wenn er selbst nicht böse ist (finde ich). Ich finde, man darf den Machern durchaus zugestehen, den Character genau so darzustellen wie sie es getan haben.
Klar kann man es gerne sehen, wenn Höllenhüter böse, Blutspritzergutachter blutrünstige Mörder oder Ärzte chronisch krank sind. Aber dann sollte man sich (IMHO) andere Serien anschauen anstelle sich zu wünschen, speziell diese hier hätte einen anderen Ansatz gehabt.
Ich mag ja auch Serien, in denen Rettungsdienstmitarbeiter hilfsbereit oder Richter gerecht dargestellt werden - auch wenn es auch hier natürlich alternative Serien gibt, wo sie es nicht sind.
Luzifer ist eine Bezeichnung für den Teufel, und der ist nun mal die Verkörperung des Bösen. Die Serie mag sich gewisse "Aufweichungen" erlauben, aber das ist für mich eben ein Kritikpunkt. Es gibt gerade in der ersten Staffelhälfte genug Szenen, in denen Lucifer in Rage gerät - aber dann vom Drehbuch wieder an die Leine gelegt wird. Letztlich haben wir hier einen Charakter, der Leute lediglich dazu bringt, etwas mehr auszuplaudern, als sie wollen. Dazu braucht es nicht zwingend den Teufel als Titelfigur.
Die Serie ist eine Krimiserie mit dem leichtem Fantasy-Anstrich und mit einem gewissen leichten Witz. In der zweiten Staffelhälfte wird es dann interessanter, wenn Lucifer seine menschliche Seite entdeckt. Wie gesagt: leichte Kost für zwischendurch. Das Drama hätte man deutlich erhöhen können, wenn man die "Kontraste" verstärkt hätte. Aber ok, das war offensichtlich nicht Absicht der Macher - auch wenn Neil Gaiman mit im Boot war, weil dieser Lucifer ja seinem Sandmann-Comic entnommen ist.
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mal editiert, das letzte Mal am 27.06.2017, 18:13 von Aldridge.