Betreff: Re: Star Trek
Staffel 7 (DS9)
Auch die letzte Staffel zeigt genau die Qualität, die DS9 so auszeichnet. Eine sehr gelungene Mischung aus Dominion-Folgen mit Folgen, die außerhalb dieses Themas stattfinden.
Hier meine Highlights:
"Afterimage" (Nachempfindung)
Wunderbarer Einstieg von Ezri Dax auf DS9. Die Sache mit Worf, die sich auch über weitere Folgen erstrecken wird, wird hier schon mal sehr gut begonnen. Nicole De Boer wirkt zwar immer noch wie die Süße vom Dienst, aber man merkt ihr an, wie sie mit sich zu kämpfen hat. Als Gegenstück hat sie hier Andrew Robinson, sowas wie der heimliche Star der Serie, der als Garak eine sehr interessant erzählte Phase seines Lebens überstehen muss. Aber auch Michael Dorn merkt man an, dass sein Charakter seine Probleme hat.
(Klar zu dem Zeitpunkt war ich schon längst verknallt in Ezri damals bei der ersten Sichtung

)
"Take Me Out To The Holosuite" (Wettkampf in der Holosuite)
Die Folge mag zwar qualiativ nicht die Beste sein, aber sie wirkte umso erfrischender nach den doch düsteren Folgen der letzten Zeit. Ich hab hier gelacht, mitgefiebert und mich köstlich amüsiert, obwohl die Baseball-Story zu jeder Sekunde vorhersehbar war. Ja, von den reinen Spaßfolgen für mich einer der Besten und man merkte auch, wieviel Spaß die Folge allen Beteiligten gemacht hat.
"Chrysalis" (Sarina)
Die übergescheiten Nervensägen sind wieder zurück, jedoch nu steht endlich Sarina im Mittelpunkt, die mir schon bei ihrem ersten Auftreten aufgefallen ist. Ihre Geschichte mit Bashir hat etwas sehr Bewegenes an sich und beim Ende musste ich aufpassen, nicht die eine oder andere Träne zu vergießen. Besonders da ich mir eigentlich fast schon dachte, dass die Geschichte genau so wie bei Robin Williams und Robert De Niro in "Zeit des Erwachsens" endet. (Ich schreibe nun nicht mehr dazu, weil ich weiß, dass vielleicht der eine oder andere den Film noch nicht kennt)
Am Ende möchte aber man gleich in den Fernseher reinspringen und Bashir umarmen.
"The Siege Of AR-558" (Die Belagerung von AR-558)
Einer der brutalisten und auch besten Folgen von DS9. Es ist sehr packend, wie hier der Krieg gezeigt wird. Hier wird gezeigt, wie gefährlich der Krieg ist und wie chancenlos man sein kann. Sehr beeindruckend mit großartigen schauspielerischen Leistungen!
"It's Only a Paper Moon" (Leben in der Holosuite)
Sozusagen die AR-558-Fortsetzung oder sagen wir lieber das AR-558-Nachbeben. Nog alias Aron Eisenberg und Vic alias James Darren sind großartig. Wunderbare Szenen mit den beiden und eine tolle Behandlung von Nogs Problemen.
"Badda-Bing, Badda-Bang" (Badda-Bing, Badda-Bang)
Eine herrliche Vic Fontaine-Folge und gleichzeitig auch eine spaßige "Oceans 11"-Hommage
"Penumbra" (Im Ungewissen)
"’Til Death Do Us Part" (Bis dass der Tod uns scheide)
"Strange Bedfellows" (Eine sonderbare Kombination)
Das Zusammenspiel von Ezri und Worf ist toll mitanzusehen und macht richtig Spaß und ist gespickt mit lustigen Szenen ("Dr Bashir ist ein Breen"). Die beiden sind einfach köstlich zusammen und sind fast der Hauptgrund, warum ich die Folgen nenne. Auch die Entwicklung von Damar weiß sehr zu gefallen. Toll, wie interessant nun sein Charakter geworden ist.
Die Folgen haben aber auch Schwächen, wie zum Beispiel die fast schon langweilige Dukat/Winn-Story, die aber nicht soviel Platz einnimmt. Was mich auch etwas irritiert, dass besonders Sisko es irgendwie gleichgültig ist, dass Worf und ganz besonders Dax vermisst werden. Gefühlt redet er ja in den Folgen gerade mal 2-3 Sätze darüber. Am meisten merkt man es bei Quark, O'Brian und Bashir.
"The Changing Face Of Evil" (Im Angesicht des Bösen)
Toll, wie sich die Lage nun immer mehr zuspitzt. Als Gegenstück die kurze Alamo-Szene von O'Brian und Bashir und die Unterhaltungen von Worf unf Ezri über Bashir. Am Ende gibt es eine beeindruckend inszenierte Schlachtszene.
"When It Rains…" (Ein Unglück kommt selten allein)
"Tacking Into The Wind" (Kampf mit allen Mitteln)
Ich mag es, wie hier die Damar-Geschichte weitererzählt wird. Auch die von Odo wird weitergeführt und bekommt eine tragische Komponente. Jedoch Bashir gibt nicht auf. Bewundernswert erzählt. Als kleinen Bonus gibt es dann noch eine Klingon-Story um Worf, Martok und Gowron.
"Extreme Measures" ( Extreme Maßnahmen)
Ich mag William Sadler in der Rolle des Sloan. Er spielt ihn mit einer sehr deutlichen Überheblichkeit, als wäre er viel besser als die anderen. Jedoch dabei wirkt er gleichzeitig auch so charmant. Hier bekommt er nun die finale Folge und damit haben auch die Freunde Bashir und O'Brian ihren letzten gemeinsamen Solo-Einsatz mit einer ganz fantastischen Dialogszene, wo ihnen klar ist, dass sie den jeweils anderen sogar mehr mögen, als die Frauen, die sie lieben. Das erinnert mich sooo stark an "Scrubs" und die Beziehung von JD und Turk. Das fast jedesmal, wenn sie zusammen in einer Szene sind.
Die Folge an sich ist auch sehr spannend erzählt und besonders die Schluss-Szene ist toll gemacht, bei der Bashir entscheiden muss, was ihm wichtiger ist.
"The Dogs Of War" (In den Wirren des Krieges)
"What You Leave Behind" (Das, was du zurücklässt)
Ja, die letzten drei Folgen haben es in sich. Sie sind sehr packend inszeniert und habe auch die richtige Dosis an Actionszenen und ruhigen Momenten, wobei ich sagen muss, dass die ruhigen Momente, besonders in Sachen Dialoge, hier stark herausstechen. Selbst so kleine, aber so wunderbare Szenen (Ich sage nur "Verschlossene Tür"). Wunderschön die Feier nach dem Ende des Krieges bei Vic.
Was ich nicht so gelungen fand, war das Ende mit Sisko. Es ist dazu auch das schwache Ende des für mich schwächsten Story-Teils der letzten Staffel (Dukat/Winn und ihre Geister).
Jedoch nachdem das "geschafft" wurde, gab es einen herrlichen und sehr bewegenden Abschluss der Serie, in der auch Dennis McCarthy eine schönen Track präsentierte (Inkl einer Orchesterfassng von "The Way You Look Tonight"). Da kommen dann automatisch die Tränen, besonders dann in der letzten Szene von Odo und Kira.
Ja, das war sie.. die letzte Star Trek-Serie, die ich nicht komplett kannte. Tatsächlich fehlten mir aus Staffel 7 doch weniger Folgen als ich dachte. Vom Finale kannte ich wohl die Sloan-Folge Aber es waren auch in den vorherigen Staffeln einige Folgen dabei, die ich nicht kannte.
Im Grunde war die Serie für mich fast eine tragische Liebesgeschichte zwischen Odo und Kira, denn irgendwie hatte gerade diese Verbindung das meiste Gewicht für mich in der Serie. Vielleicht an zweiter Stelle dann O'Brian und Bashir

Avery Brooks hat aber auch ein paar tolle Folgen gehabt (besonders muss ich hier "Far Beyond The Stars" (Jenseits der Sterne) ansprechen. Diese Folge ist einer der besten der ganzen Serie. Die restlichen "besten Folgen der Serie" zähle ich nun nicht auf.

Jetzt mach ich erstmal eine kleine "Star Trek"-Pause und widme mich der neuen Staffel von "Orange is the new Black" mit Kate Mulgrew alias Captain Janeway.. meinte natülich Admiral Janeway. Tut mir leid. Danach muss ich mal schauen, ob ich mich einer weiteren Star Trek-Serie widme.
"Music is the most direct path to the human heart."
Steven Spielberg