Komplettes Thema anzeigen 07.03.2017, 17:39
Indy2Go Abwesend
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Betreff: Re: Doctor Who
Bei "Sherlock" bin ich inzwischen ja ganz bei euch. Ich mag auch die dritte Staffel - aber vor allem wegen Optik und Cast. Die Fälle waren da halt echt nur Beiwerk und statt zu versuchen, einen neuen Hauptschurken zu schaffen, wurde der schon längst tote Moriarty breitgetreten und sollte dann auch noch einen Hype auslösen. Klar, mit Magnussen gab's letztlich einen ordentlichen Bösewicht. Nur war der Fall halt eher Nebensache und der große Twist der Figur nichts neues innerhalb der Serie. Die vierte Staffel versucht das etwas zu kitten aber das Charakterdrama musste halt erst auserzählt werden, woraus eine mittelprächtige Folge resultierte und weshalb auch da viel geschwafelt wird. Mit Culverton Smith bekam die Serie aber den (für mich) besten Schurken seit Jeff Hope und Irene Adler (gut, die ist nur bedingt auf der dunklen Seite) und ich mag auch das Finale. Wie gesagt - keine wirklich runde Sache aber das beste draus gemacht und die letze Szene wirkt echt wie ein Schuldeingeständnis.

Bei "Doctor Who" sehe ich es aber ein bisschen anders. Ich finde die Auflösung des Arcs in Ordnung. Inhaltlich ein recht gradliniger, vorhersehbarer Verlauf mit entsprechenden Vorwegnahmen (der Zuschauer wurde vorab mit dem "Flesh" vertraut gemacht etc.) aber das forderten die Fans ja auch quasi ein, nachdem alle von Moffats gewollt überzeichneten Auflösungen genervt waren. Dabei enttäuschen im Staffelfinale die Hitler-Folge, die einfach nur eine fette Lüge war, "The Curse of the Black Spot", ein historisch inkorrekter Abklatsch vom WWII-Zweiteiler in Staffel 1, Gatiss' "Night Terrors" und auch vor allem der "Flesh"-Zweiteiler. Den Auftakt finde ich aber nach wie vor großartig und ich mag auch das Dickens-Weihnacht-Special sehr. Neben "The Girl Who Waited" gibt's ja auch noch die ziemlich starke Neil-Gaiman-Folge, die dich allerdings auf eine Neuerung stützt, die es in der klassischen Serie noch nicht gab. Und "A Good Man Goes to War" fand ich mit Abstrichen auch ziemlich gut. James Corden durfte dann wieder in die Comedy-Folge - witzig aber deutlich schwächer als "The Lodger" der Vorjahres-Staffel...

"A Christmas Carol" ist für mich ja auch noch immer mit das beste Weihnacht-Special. Ich mochte allerdings auch "The Snowmen" und (mit Abstrichen, die aber das Ende locker rausreißen kann) "The Time of the Doctor". Das Dickens'sche Special erinnert mich aber immer wieder an das ähnlich geniale "Blackadder"-Weihnachts-Special. Grinsender Smiley

Der frische Wind in Staffel 7 tut der Serie sicher gut, aber dadurch gibt es eben auch einen deutlichen Stilbruch in der Staffel, weshalb man die zwei Hälften - finde ich - gar nicht richtig als eine Staffel ansehen kann.

Nachtrag: Jupp. Schreiben kann der Moffat, aber eben unabhängige Folgen und keine Folgen- und Staffelübergreifenden Handlungsbögen. Der wäre mit dem "Monster of the week"-Prinzip der klassischen Serie irgendwie besser bedient.
Marc S.
Bismarck biss Marc, bis Marc Bismarck biss.
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, das letzte Mal am 07.03.2017, 17:41 von Indy2Go.