Betreff: Re: Der letzte Film
La La Land
Damien Chazelle hat das Musical-Genre mit "La La Land" nicht neu erfunden. Musicalfilme gab es in den letzten Jahren zu Hauf, nur traf keiner davon den Geist eines "Singin' in the Rain". Was Damien Chazelle getan hat, ist das klassische Musical-Genre wiederzuerwecken, ihm wieder Relevanz zu verleihen. So ist "La La Land" vor allem eine Liebeserklärung an Musicalfilme der goldenen Ära - und eine Liebeserklärung an etwas, mit dem sich schon Chazelles letzter Film, "Whiplash", auseinandergesetzt hat: Jazz.
Gefühlsmäßig wird in "La La Land" wenige gesungen, als in anderen mir bekannten Musicals. Der Film setzt sich weniger zum Ziel, seine Handlung musikalisch zu erzählen, als viel mehr Lücken für Showeinlagen und besondere Schlüsselszenen, in denen gesungen wird, einzuräumen. So wirkt kein Lied deplatziert oder gar aufgezwungen. Komponist Justin Hurwitz hat auch ganz und gar großartige Arbeit abgeliefert, der Oscar für den besten Filmsong ist dem Film quasi sicher.
Doch nicht nur die Musik, auch die Optik, der Charakter des Films, ist geradezu atemberaubend. Wenn der Fokus auf den Akteuren liegt, verdunkelt sich die gesamte Kulisse um sie, die Aufmachung des Films ist Nostalgie pur, die Handlung springt an aus dramaturgischer Sicht sehr interessanten Stellen... Es wirkt einfach alles so magisch. Für mich ganz klar der Topkandidat bei den Oscars.
Marc S.
Bismarck biss Marc, bis Marc Bismarck biss.