Komplettes Thema anzeigen 13.01.2017, 23:54
Indy2Go Abwesend
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Betreff: Re: Der letzte Film
Walk the Line

Eines vorab: Nein, ich habe mir den Film nicht heute angeschaut, weil ich wusste, dass Johnny Cash sein berühmtes Live-Album "At Folsom Prison" am 13. Januar 1968 aufgenommen hat. Das war lediglich ein - wie ich finde - amüsanter Zufall.

Von dem Film war ich letztlich allerdings eher enttäuscht. Joaquin Phoenix spielt die Rolle des Johnny Cash schlicht großartig und der offenbar hohe Wahrheitsgehalt ist sicherlich lobenswert. Allerdings reduziert James Mangold die Hauptfigur auf einen Drogenabhängigen, der von Schuldgefühlen geplagt wird und unter einem gewaltigen Vater-Komplex leidet. Dabei schleppt sich der Film zu Beginn von einem Schlüsselmoment zum nächsten, als hätte man eine Liste abgearbeitet. Insgesamt ist er ordentlich inszeniert und liefert durchaus viele Informationen über den berühmten Musiker, er macht trotz einiger Längen auch Spaß. Aber der Film scheitert daran, zu vermitteln, woher diese Faszination eigentlich kommt und steigt in meinen Augen auch zu früh aus. Ein Biopic, das nur die halbe Geschichte seines Protagonisten erzählt, fühlt sich zwangsläufig irgendwie halbgar an, finde ich.
Marc S.
Bismarck biss Marc, bis Marc Bismarck biss.
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, das letzte Mal am 13.01.2017, 23:55 von Indy2Go.