Komplettes Thema anzeigen 06.01.2017, 19:10
treasurelane Abwesend
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Betreff: Re: Der letzte Film
Passengers (Lawrence, Pratt)

Ich war gestern im Kino und bin seit langem wieder einmal sehr sehr erfreut über eine Neuerscheinung. Meine Meinung: Der Film bekommt von mir eine glatte 1. Warum kein Meisterwerk? Nun, dazu könnte man sagen, dass noch so etwas wie der absolute Clou fehlt, aber das ist "Jammern" auf höchstem Niveau. Was unterscheidet diesen Film von gefühlt 99% der aktuelllen Filme? Er lässt sich endlich mal Zeit für Menschen, Dialoge, Gefühle, Erlebnisse und auch für ruhige Momente. Wer hier ein Action Spektakel erwartet, könnte enttäuscht werden. Der Trailer könnte dem ein oder anderen zu viel Crash-Boom-Bang versprochen haben. Action ist zweifelsohne da, aber dann hat sie auch einen echten Grund und eine Auswirkung! Der Zuschauer wird zusammen mit den beiden Hauptdarstellern in die auf das Raumschiff reduzierte Welt hineingezogen. Dabei kommen auch komische Momente nicht zu kurz. Auch schon ganz zu Beginn: Zum ersten mal hatte ich beim Anblick des Weltraums, durch den sich das Raumschiff unablässig bewegt, das Gefühl von einem gewissen "verloren Sein" im Raum. Nicht wie die spacigen Szenen ala StarWars etc. sondern eine gewisse Beklemmung. Der Soundtrack ist ebenfalls empfehlenswert.

Das Ende hätte man sich noch detaillierter/spektakulärer vorstellen können (wo wir wieder beim großen Clou wären), aber es funktioniert auch so ganz wunderbar. Der Film regt zum Nachdenken an. Trotz mancher Fragwürdigkeiten ist die Story glaubhaft und menschlich; nicht kitschig. Was ich auch denke: Das ist mit Sicherheit auch mal ein Tipp für alle Freunde von Romantik-Filmen. Denn der Film hat hat viel von Weltraum-Liebes Drama, also mit Höhen und Tiefen.

Schauspielerisch gefällt mir Chris Pratt besser als z.B. in Jurassic World. J. Lawrence und die anderen machen ihre Sache auch durch die Bank gut.

Visuell ist auch trotz oder gerade wegen? des scheinbar eingeschränkten Settings viel geboten. In manchen Szenen kann man schon ein bisschen staunen: leider ist das sehr selten geworden in den vielen hoffnungslos überladenen Dauerfeuerwerks-Streifen dieser Tage. Die Macher haben, wie ich lesen konnte von Anfang an nicht den Hauptfokus auf Tamm-Tamm gelegt, sondern etwas tiefer gegraben.

Fazit: 9/10 Punkte für einen Film in dem endlich wieder mal das Allermeiste "richtig" gemacht wurde: Fasznierende Story, die sich Zeit nimmt für Figurenentfaltung, Höhen, Tiefen und schöne Bilder. Ein sympathischer Film, der zum "Wiedersehen" einlädt.
Dieser Beitrag wurde 4 mal editiert, das letzte Mal am 06.01.2017, 19:17 von treasurelane.