Betreff: Re: Die letzte Serie
Dirk Gently's Holistic Detective Agency - Staffel 1, Folge 1 -
Horizons
Es gibt Adaptationen, die sich eng an ihre Vorlage halten und welche, die sich sehr viele Freiheiten nehmen. Die neue Serie "Dirk Gently's Holistic Detective Agency" aus dem Hause BBC America gehört zu denen, bei denen man nur durch den im Intro aufleuchtenden Titel weiß, dass es überhaupt eine ist. Mit Douglas Adams' Romanen rund um den holistischen Detektiv Dirk Gently hat das Ding nichts, aber auch gar nichts zu tun. Die Briten hatten die Figur auch schon ins Fernsehen gebracht; in Form der nach einem Pilotfilm sowie einer dreiteiligen Staffel abgesetzten Serie "Dirk Gently". Dabei war sie gar nicht so unbeliebt, doch eine staatliche Regelung führte dazu, dass der BBC weniger Gebühren zur Verfügung stehen. Ich selbst bin großer Fan der Serie und mochte Steven Mangan und Darren Boyd sehr in ihren Rollen. Auch sie entfernte sich recht weit von der Vorlage, doch fanden Handlungselemente aus den Büchern Einzug in die Serie und auch die Charaktere sind relativ gut getroffen. Die neue BBC-America-Serie macht sich nicht einmal die Mühe, die Charaktere überhaupt zu übernehmen, geschweige denn, die beiden Bücher von Adams als Leitfaden für die Geschichte zu nehmen. Außer dem schrägen Verhalten der Hauptfigur erinnert hier rein gar nichts an das Vorbild.
Dennoch bin ich nicht gänzlich abgeneigt von der Serie. Nach anfänglichen Startschwierigkeiten bin ich mit dem Cast irgendwie warm geworden. Elijah Wood geht sowieso immer, von Samuel Barnett in der Titelrolle war ich in den ersten Minuten aber recht abgeneigt. Ich weiß nicht ob eine Brite zwischen lauter Amerikanern zwangsläufig albern wirkt oder ob Amerikaner Briten einfach gerne so hinstellen, jedenfalls wirkt Samuel Barnett nahezu unnatürlich britisch. In dieser Mischung fühlt sich das einfach unauthentisch an. Trotzdem hat er doch irgendwie einen gewissen Charme und den Chaoten nimmt man ihm ab, das muss man fairerweise sagen. Ich denke, ich kann mich daran gewöhnen. Die Regie bietet grundsätzlich wenig Überdurchschnittliches, von ein paar hübschen Kamerafahrten abgesehen. Ordentlich produziert wirkt das Ding aber allemal. Zur Handlung kann ich aktuell noch gar nicht viel sagen. Das war alles sehr hektisch, sehr schnell und sehr viel. Auf mich wirkt es fast so, als würden Max Landis und Konsorten versuchen, ein unentwirrbares Geflecht an Handlungs-Strängen zu kreieren, was in gewisser Weise ja auch essentiell für die Figur ist. Nur scheint das hier ganz andere Dimensionen anzunehmen, als in Episoden des britischen Pendants, die in sich mehr oder minder abgeschlossen sind, oder den Büchern.
Red Dwarf - Staffel 11, Folge 6 -
Can of Worms
Das war sie dann auch schon, die elfte Staffel meiner Lieblings-Sitcom. Das Niveau der ersten Folge, "Twentica" konnte nur mit "Officer Rimmer" übertroffen werden, doch die anderen Folgen können sich definitiv auch sehen lassen. Die Produktion wirkt deutlich hochwertiger und abwechslungsreicher als noch zu Staffel-10-Zeiten und auch die Qualität der Storys ist nochmal ordentlich gestiegen. Die zweite Folge, "Samsara", ist in meinen Augen die schwächste, auch "Krysis" machte einiges verkehrt, doch ist die Staffel insgesamt wirklich stark. Das Finale, "Can of Worms", musste überraschend viel Haue einstecken, vermutlich weil gewollte Parallelen zu "Polymorph" und "Parallel Universe" erkennbar sind, doch hat sich Doug Naylor eigentlich eine schöne, eigenständige Geschichte zusammengeschrieben, die so durchaus frischen Wind in die Serie bringen konnte. Ich mag die Folge sehr.
Marc S.
Bismarck biss Marc, bis Marc Bismarck biss.