Betreff: Re: Der letzte Film
Off-Topic:
Oli, ich kann deine emotionale Reaktion zwar verstehen, nur gerechtfertigt finde ich sie nicht. Ich als normaler Zuschauer und Score-Sammler bilde mir halt eine objektive Meinung zu dem Score. Da ist die gesamte Hintergrundgeschichte zweitrangig.
Wie du schon schreibst: Da hat Horner sieben Stücke mit insgesamt zehn Minuten hinterlassen. Darauf aufbauend hat das Team einen kompletten Score entwickelt und war darauf bedacht, auch ja den Stil des Meisters einzuhalten, zur Not halt mit Elementen aus anderen Horner-Scores. Dabei weiß niemand, wie Horner seine kurzen Ideen im kompletten Kompositions-Prozess weiterentwickelt hätte. Zugegeben: Horner bediente sich auch immer gerne bei sich selbst. Aber sei es drum...
Das Ding ist nur: Der Score wirkt halt brav und klingt streckenweise nach Underscoring. Ist nicht gewollt negativ gemeint, ist einfach mein Eindruck von der Scheibe. Horner hat es im Laufe seiner Karriere immer wieder geschafft, prägnante Themen zu entwickeln. Die Glorreichen Sieben hatten so ein Thema bereits von Bernstein. Was Franglen nun aber macht, ist weder Fisch noch Fleisch: Einerseits destilliert er aus Horners Fragmenten keine eigenständigen Themen oder irgendwas, das wirklich prägnant wirkt. Andererseits traut er sich dann aber auch nicht, einfach auf Bernstein zurück zu greifen. Stattdessen gibt es ein bisschen Aliens, ein bisschen Horner-Ethno (Thunderheart) und ein bisschen... Kloser / Wander.
Gerade bei einem Remake eines Films mit einer so Stil prägenden Musik ist das schon eine kleine Enttäuschung.
