Betreff: Re: Der letzte Film
Son of Saul
Zweifellos virtuoser Film, dessen Intention, ein Konzentrationslager "von innen" zu zeigen auch erzählerisch plausibel und künstlerisch nachvollziehbar erscheint. Meiner Meinung nach hat sich Regisseur Nemes jedoch durch seinen extrem reduzierten Ansatz (z.B. der Film "durfte" nur mit einem einzigen Objektiv gefilmt und die Perspektive des Hauptcharakters niemals verlassen werden) das ein oder andere Dogma zu viel aufgebürdet, so dass der formale Stil sich zuweilen eher zwischen die Figuren und dem Publikum schiebt, anstatt für eine noch packendere Unmittelbarkeit zu sorgen. Dennoch sehenswert, wenn auch sicher nicht für einen unterhaltsamen Filmabend!
The trick, William Potter, is not minding that it hurts!