Komplettes Thema anzeigen 30.05.2016, 19:50
Aldridge Abwesend
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Betreff: Re: Die letzte Serie
Preacher - Pilot - Joah, nicht schlecht - was für eine Adaption von Preacher aber auch kein gutes Urteil ist. Insgesamt ganz launig inszeniert, wobei es Evan Goldberg und Seth Rogen nur in Ansätzen gelingt, den schwarzen Humor aus dem Comic auf die Mattscheibe zu bringen. Man muss fair sein: Das liegt vielleicht auch daran, dass seit der Veröffentlichung des Comics dann doch 20+ Jahre vergangen sind und sich der Gewalt- und Zynismus-Level in den Unterhaltungsmedien längst solchen Anarcho-Perlen wie Preacher angepasst hat. Soll heißen: Cassidy und Tulip werden wirklich ganz gelungen eingeführt. Allerdings ist der Blut-, Gedärm- und Sarkasmusanteil in diesen Szenen dann auch wieder nichts, was man nicht bereits irgendwo im Spannungsfeld zwischen The Walking Dead und dem letztjährigen Kingsman gesehen hat. Das gilt auch für die Vorstellung von Jesse Custer als hadernder Priester mit dunkler Vergangenheit und die Einführung des restlichen Personals. Arschgesicht sah mir dabei auch beinahe schon zu niedlich aus. Entsprechend ziehen sich die Szenen zwischen den drei, vier (guten) Actioneinlagen dann auch ein bisschen. Aber ich will auch nicht zu kritisch sein: Das war bislang nur der Pilot, und der soll ja die Charaktere vorstellen und die Story starten. Entsprechend muss auf der Grotesken- und Drama-Skala noch Luft nach oben sein - die dann aber auch genutzt werden sollte. Meine größte Befürchtung ist nach der ersten Folge, dass sich die Story in der ersten Staffel auf das Kaff in Texas konzentrieren und damit wie Kaugummi dehnen wird (womit wir wieder bei TWD wären). Da AMC aber den genialen Einfall hatte, Preacher in den USA gegen Game of Thrones laufen zu lassen, ist noch nicht mal so sicher, ob wir noch viele Staffeln Zeit haben werden...