Betreff: Re: Der letzte Film
Batman v Superman: Dawn of Justice
Zwei Sachen vorweg: Der Film ist weit davon entfernt, perfekt zu sein. Der Film ist aber auch nicht der Totalausfall zu dem ihn viele Kritiker machen.
Bereits im Vorfeld gab es Bedenken ob BvS in den Händen von Zack Snyder gut aufgehoben wäre. Die durchwachsene Aufnahme von Man of Steel führte zu diesen Zweifeln. So intensiv sogar, dass einige "Experten" den Film noch vor Start als Reinfall abstempelten und alles daran taten, dies auch mitzuteilen.
Dann, endlich, lief der Film an und ein gnadenloser Kritikersturm zog auf. Die Ratings fielen ins Bodenlose und die Kritiker sahen sich bestätigt. Hatten sie es tatsächlich geschafft einen Film zu zerstören?
Einige wünschen es sich sicherlich, aber nein. Sie haben es nicht geschafft. Das Einspielergebnis ist bestimmt unter den Erwartungen, aber auch nicht wirklich schlecht. Am Ende dürfte der Film erfolgreich gewesen sein.
Nun aber zum Film selbst.
Es gibt einige Kritikpunkte, die man nicht verschleiern kann. Der Film ist lang. In dieser Form zu lang. Mit etwas Arbeit könnte man das Werk auf knapp unter 2 Stunden schneiden und einen besseren Fluß erzeugen. Es passiert einfach eine Menge und besonders am Anfang führt dies zu einer störenden Aneinanderreihung einzelner, kurzer Szenen. Da geht viel an Tempo verloren. Vielleicht schafft es der 2 Stunden Directors Cut, trotz Länge, wieder etwas mehr Gleichgewicht einzubringen.
Ein weiterer Punkt wäre, dass die Menge an Details und Ideen den normalen Zuschauer oft ratlos zurücklässt. Ohne grundlegende Vorkenntnisse kann der Film ziemlich verwirrend werden. Das stört natürlich den Genuß des Films und kann nachvollziehbarerweise zu Enttäuschung führen.
Viele andere Kritikpunkte die oft angeführt werden, sind dann aber teilweise nicht nachvollziehbar. Vor allem Dinge bezüglich der Handlung sind fragwürdig. Das meiste wird nämlich im Film angesprochen. Da macht sich teilweise die Vermutung breit, dass die Kritkier nicht richtig aufgepasst haben...
Die Details sind es dann aber auch, die auf der Habenseite punkten. Für Fans wird da ein wahres Fest abgefeiert. Fast an jeder Ecke bekommt man Infos zum DC-Universum und man fragt sich, was alles in der Zukunft noch von Bedeutung sein kann.
Visuell überzeugt der Film auf ganzer Linie. Etwas anderes wäre von Snyder auch enttäuschend gewesen. Da werden einige erinnerungswürdige Einstellungen geboten, die sich in den Kopf brennen. Ganz toll.
Darstellerisch gibt es nichts zu meckern. Genau wie bei Marvel schafft es DC einige fantastische Schauspieler in ihren Filmen unterzubringen. Es gibt keinen Einzigen der fehl am Platz wirkt. Selbst die kritisch beäugten Entscheidungen, Ben Affleck, Gal Gadot und Jesse Eisenberg zu casten, erweisen sich als weise. Alle drei gehen in ihren Rollen auf und machen sie sich zu eigen.
Die Musik von Hans Zimmer und Junkie XL ist wie so vieles Geschmackssache. Eins ist sie aber auf alle Fälle. Perfekt auf die Szenen abgestimmt. Da sitzt einfach alles. Respekt. Das ist heutzutage bei solch großen Filmen nicht mehr Gang und Gäbe.
Am Ende bleibt ein Film, der die schlechten Kritiken nicht verdient hat. Es hätte ein besserer Film werden können, aber auch mit all seinen Makeln hat er eine Chance verdient. Wenn man sich drauf einlässt kann man einiges aus dem Film ziehen. Was er aber schafft, man will wissen wie es weitergeht und vor allem erzeugt er Vorfreude auf die nächsten Filme. Besonders Wonder Woman (die rockt gewaltig) und Justice League könnten richtig toll werden.