Betreff: Re: DC-Verfilmungen
Wegen eines bestimmten Plot-Punktes in "Batman v Superman: Dawn of Justice" wird gerade an allen Ecken aufgeschrien. Da mich das inzwischen ein wenig nervt, obwohl die Kritik sicherlich nicht ganz unberechtigt ist, möchte ich dazu - auch wenn es hier nur wenige erreicht - mal ein paar Worte verlieren:
Spoiler:
Batman hatte Erbarmen mit Superman, nachdem er erfuhr, dass seine "Mutter" Martha heißt. Das beseitigte praktische den Konflikt. Was im ersten Moment wirklich total bescheuert klingt, ist beim zweiten hinsehen - meiner Meinung nach - eigentlich völlig legitim. Bruce Wayne hat den Tod seiner Eltern nie verarbeitet. Ich meine, der Kerl zieht sich ein Fledermauskostüm an und schlägt Nachts Kriminelle zusammen und das alles um Schicksale wie das seiner Eltern zu vermeiden, um für Gerechtigkeit zu sorgen. Zweifellos hat er ein Kindheitstrauma, eine gespaltene Persönlichkeit und das - nochmal! - ausgelöst durch den Tod seiner Eltern, darunter seine Mutter, die auf den Namen Martha hört. Und genau das ist es, was den Twist in meinen Augen nicht hirnrissig sein lässt: Durch diesen Namen kann er sich in Supermans Lage versetzten. Der Stählerne hat nur Angst um seine Mutter, sie ist mit Lois wahrscheinlich die wichtigste Person in seinem Leben, was auch die Aggressivität erklärt. Wayne erkennt das, fühlt sich an das schrecklichste Ereignis seiner Kindheit erinnert und "verschont" ihn. Schließlich hat er sich genau deswegen erst in 's Kostüm geschwungen: Um Ungerechtigkeit zu bekämpfen. Um zu vermeiden, dass machtlose Leute ein ähnliches Schicksal erleiden, wie seine Eltern und wie er, der mit dem Schmerz nie fertig wurde. Und genau das war Superman in dieser Situation: Machtlos. Er war geschlagen. Daher finde ich diesen Twist eigentlich völlig legitim und bin - wie so oft - eher von der Kritik daran genervt.
Marc S.
Bismarck biss Marc, bis Marc Bismarck biss.
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mal editiert, das letzte Mal am 06.04.2016, 23:14 von Indy2Go.