Betreff: Re: Die letzte Serie
Gestern gab´s einen kleinen GoT-Marathon, daher...
Game of Thrones - Staffel 5 - Unmotiviert. Das fasst es - meiner Meinung nach natürlich - eigentlich ganz gut zusammen. Es ist verständlich, dass es die Ereignisse von Staffel 4 erst mal notwendig machen, die Karten neu zu mischen. Aber das muss ja nun auch nicht total spannungsarm geschehen. Acht Folgen lang plätschert die Staffel jedenfalls dahin, bis mit der Schlacht von Hartheim und der Machtverschiebung in Königsmund mal so etwas wie Spannung aufkommt. Apropos: Die religiösen Fanatiker-Spatzen und ihre Machtergreifung nach Vorbild des Dominikaner-Ordens und seiner Rolle während der Inquisition sind ganz nett gezeichnet. Sowieso stellt die Staffel so eine Art Best-of Menschheitsgeschichte dar: Neben der christlichen Kirchengeschichte gibt´s dann mit der Handlung in Meereen einen Abstecher (Wortwitz!) ins antike Rom mit seinen Gladiatorenkämpfen. Und Stannis Baratheon erlebt derweil im Norden das, was auch Napoleon bereits in Russland erlebt hatte. Und am Ende darf dann noch ein Hauptcharakter nach Vorbild Cäsars ins Gras beißen. Die vielen realen Verweise mögen gefallen, aber statt eines Geschichtspuzzles wären vielleicht ein paar reale Bezüge für den Zuschauer noch lohnender gewesen.
Ach ja, ablebende Hauptfiguren... In der Staffel müssen derer zwei dran glauben. Wobei sich nun auch die große dramaturgische Schwäche dessen offenbart, was bislang als große Stärke dargestellt wurde: Auch tragende Figuren kann es jederzeit erwischen. Schön und gut, nur führt das so langsam dazu, dass einem die Damen und Herren gleichgültig werden. Denn mal ehrlich: Der bisherige Handlungsstrang rund um
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Stannis Baratheon
zeichnete sich nicht gerade durch Spannung aus. Wenn man sich also einige Staffeln durch den zähen Erzählfluss kämpft, dann sollte hinterher etwas mehr dabei herauskommen. Tja, was gab´s sonst noch? Das übliche HBO-Grenzen-austesten. Kleinkinder werden verbrannt, ein bisschen angedeutete Pädophilie gibt´s auch, ne Vergewaltigung, 19-jährige Darstellerinnen dürfen pralle Brüste in die Kamera halten, etwas Hauen und Stechen. Ok, mag alles sehr negativ klingen, und vielleicht war die Staffel auch nötig, damit in der nächsten ein paar offene Rechnungen beglichen werden können und
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Jon Schnee
wiederauferstehen darf. Und schauspielerisch gab´s ein paar beeindruckende Szenen. Aber über zehn Folgen nervte - mich - das archaische Treiben dieses Mal irgendwie, weil es längst formelhaft geworden ist...
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mal editiert, das letzte Mal am 27.03.2016, 01:46 von Aldridge.