Betreff: Re: Der letzte Film
Im Angesicht des Todes - Aaaaalter! Ich habe jetzt doch tatsächlich sechs (6!) Anläufe gebraucht, um den Film zu Ende zu schauen. Immerhin: So viel Hartnäckigkeit hatte ich dann doch. Das Ding zieht sich aber wie ein Zelluloid gewordener Kaugummi. Ich war neugierig, wie Roger Moores letzter Doppelnull-Einsatz heute noch so rüberkommt. Das Ergebnis: irgendwo zwischen einschläfernd und lächerlich. Der große Pluspunkt des Films ist - für mich - das 80er-Jahre-Drumherum, so dass ich immerhin einige Nostalgie-Punkte vergeben kann. Allerdings ist das auch gleich die große Schwäche: Die Actionszenen sind Selbstszweck mit albernen Übertreibungen. Gesamtkunstwerk Grace Jones ist schon lange nicht mehr angesagt. Und Roger Moore wirkt schon ein bisschen bemitleidenswert, wenn er mit knapp 60 Lenzen glaubhaft halb so alte Bondgirls flachlegen muss. Auf der Gewaltskala gibt es derweil ein paar unschöne Ausreißer, etwa wenn Bösewicht Christopher Walken am Ende ein Massaker unter seinen Handlangern veranstaltet. Apropos: Walken kommt zwar so cool rüber wie eh und je, aber während er am Ende zahllose Statisten kurzerhand per MP wegballert, stellt er sich bei der Beseitigung von Bond von Mal zu Mal dämlicher an - vom inszenierten Reitunfall über den Badeunfall per Rolls Royce bis zum Luftunfall über der Golden Gate Bridge. Nein, das Drehbuch war wirklich nicht gut... Beobachtung am Rande: Dolph Lundgren durfte zum ersten Mal den Russen geben. Und Alison Doody durfte zum ersten Mal böse sein.
