Betreff: Re: Die letzte Serie
Ich habe gestern die erste Staffel von Man in the high Castle (MITHC?) durchgeschaut. Nach einem kleinen Hänger zur Staffelmitte zieht die Spannungskurve in der zweiten Hälfte deutlich an. Das Erzähltempo wird nicht beschleunigt, aber die Handlungsfäden laufen zusammen und das Geschehen bekommt mehr "Dringlichkeit". Der spröde Einstieg war also wohl notwendig, um den Grundstein zu legen. Die Serie gewinnt auch dadurch, dass sie sich deutlicher vom Buch entfernt, auch wenn einige Schlüsselmomente erhalten geblieben sind (Tagomis "spirituelles" Erlebnis zum Beispiel).
Die Schauspieler gefallen mir inzwischen alle richtig gut. Dazu zählen auch Cary-Hiroyuki Tagawa, der nach einer B- und C-Film-Karriere hier eine richtig schöne und würdevolle Altersrolle spielt. Oder Joel de la Fuente, den Genre-Fans vielleicht noch als Lt. Wang aus Space 2063 kennen (hätte den als Kempeitai-Beamten erst fast gar nicht wiedererkannt).
Die Serie hat mich auch dazu gebracht, mal wieder ins Buch zu schauen und das Zusatzmaterial anzulesen, also die beiden Kapitel, die P.K. Dick seinerzeit für eine Fortsetzung fertiggestellt hatte. Die Macher der Serie scheinen sich da auch etwas Inspiration geholt zu haben. Das Ende vom Buch ist aber wirklich absolut unbefriedigend, insofern bin ich mal gespannt, wie die Serie die Handlung irgendwann auflösen wird (wenn sie denn lange genug läuft). Die wesentlichen Handlungsstränge aus dem Buch hat man nach der ersten Staffel eh durch.