Betreff: Re: Der letzte Film
Fast & Furious 7 - Das klingt jetzt vielleicht fieser, als es eigentlich gemeint ist. Aber ein bisschen, ja ein kleines bisschen versprüht der neueste Film rund um die Schnellen und Wilden dann doch ein bisschen Transformers-Feeling. Soll heißen: Irgendwann kracht und rumst es nur noch, einfach weil es krachen und rumsen muss, weil ein nicht enden wollender Höhepunkt auf den nächsten folgt, ohne dass die Story es auch wirklich hergibt. Und die Kamera steht niemals still, sondern kreist permanent um die Helden, als befänden wir uns wirklich in einem Michael Bay-Film, oder - und das dürfte die einzige Neuerung auf der handwerklichen Seite sein - schlägt auch mal Purzelbäume, wenn einer der Charaktere oder sein Auto oder beide zusammen Purzelbäume schlagen. Und zwischen all dem Gerumse und Gekrache dürfen Vin Diesel und Dwayne Johnson dann ein paar kurze, knackige und nicht minder pathetische Sprüche über die Bedeutung von Familie und Loyalität loslassen und stehen damit den Durchhalteparolen von Optimus Prime & Co. in nichts nach. Aber wie gesagt: Das klingt ein bisschen fieser, als tatsächlich gemeint. Denn im Gegensatz zu den Transformers-Filmen sind die Fast & Furious-Charaktere - natürlich gemessen an Popcorn-Maßstäben - dann doch ein ganzes Stück echter, lebendiger und auch sympathischer. Furious 7 liefert genau das ab, was man von ihm erwartet, denn die Stunts sind größenwahnsinnig und als solche gelungen. Und die Chemie in der Action-Familie stimmt mal wieder. Es gibt sogar ein schönes, wenn auch kurzes Wiedersehen mit Lucas Black aus Tokyo Drift, es gibt einen ultracoolen, wenn auch an der Grenze zur Parodie agierenden Kurt Russell und es gibt einen ebenso coolen, wenn auch auf elementare Bösewicht-Handlungen reduzierten Jason Statham. Die Idee, dass auch der Bad Guy eine Familie hat und für sie eintritt, ist im Ansatz sehr nett. Nur leider hätten die Macher sie gerne weiter ausbauen und dafür vielleicht eine Viertelstunde am überzogenen Finale einsparen dürfen. Egal. Irgendwie sind einem die rennfahrenden Proleten rund um Vin Diesel ja ans Herz gewachsen. Und Paul Walker erhält einen angemessenen Abschied.
