Komplettes Thema anzeigen 04.11.2015, 11:01
Aldridge Abwesend
Mitglied
Dabei seit: 13.08.2009
Wohnort: -


Betreff: Re: Indy in der Welt der Bücher
Zu Hohlbein und Indy: Ich war mal bei einer Lesung von ihm dabei, und da kam das Gespräch auch auf die Indiana Jones-Bücher. Da hat er sich definitiv als Indy-Fan bezeichnet. Allerdings muss ich dann auch sagen, dass mich seine Indy-Bücher weitgehend kalt gelassen haben. Das ist solides Lesefutter für zwischendurch. Aber wenn man andere Hohlbein-Bücher kennt, dann drängt sich der Eindruck auf, dass der Autor da einfach nur einen seiner Standard-Plots genommen und die Hauptfigur statt Otto Normalverbraucher eben Indiana Jones genannt hat. Ich finde Indy auch nicht immer sonderlich gut getroffen. Unser Protagonist kriegt da zwar immer ganz gut aufs Maul und macht auch das Stehauf-Männchen, aber ich bekam da selten das Film-Feeling. Hinzu kommen dann natürlich biografische Unschärfen, etwa wenn Indy in einem Buch (war es das Schwert des Dschingis Khan) sagt, dass er nie an der chinesischen Mauer gewesen sei.

Insgesamt fand ich Hohlbein in frühen Jahren sehr gut. Der Greif ist eines der spannendsten Bücher, die ich aus dem Bereich gelesen hatte, und den Charity-Zyklus würde ich echt gerne mal verfilmt sehen. Aber letztlich folgen alle seine Bücher einem Standard-Schema, das wurde im Laufe der 90er sehr schnell fad. Wobei ich auch immer noch behaupte, dass er seine bislang 200+ Bücher keinesfalls alle selbst geschrieben hat.