Betreff: Re: Der letzte Film
Rope (Cocktail für eine Leiche)
Der "Film ohne Schnitt" ist zweifellos eines von Alfred Hitchcocks experimentellsten Werken. Der Film spielt ausschließlich in einer Wohnung und zeigt nur neun Charaktere, den zu Beginn ermordeten David Kentley mit eingeschlossen. Dass der Film ganz ohne Schnitt auskommt, ist aber nur eine Halbwahrheit. Die damalige Technik ermöglichte nur etwa 15 Minuten Material pro Rolle, weshalb ein paar Mal geschnitten werden musste. Der Regisseur versuchte dies möglichst dezent zu halten, sodass der Zuschauer es bestenfalls gar nicht bemerkt. Schade nur, dass er dafür immer auf den selben Trick zurück griff. Ein Zoom auf die Skyline der Stadt oder Ähnliches wäre da weitaus weniger auffällig gewesen, als immer wieder einen provokanten Zoom auf die Mäntel der Figuren, zumal die Übergänge meistens nicht so sauber waren. Dennoch, die Idee und über weite Strecken auch die Umsetzung, ist fabelhaft. Auch die Schauspieler wissen zu gefallen und die Handlung ist meiner Meinung nach eine der spannendsten und skurrilsten, die Alfred Hitchcok je verfilmte. Daher ist "Rope" neben "Psycho" und "Das Fenster zum Hof" mein liebster Film der Eier-Phobikers. Ich vergebe 9/10 Punkten.
Marc S.
Bismarck biss Marc, bis Marc Bismarck biss.