Betreff: Re: A.I. - und andere künstliche Intelligenzen im Kino
Naja, den Begriff Wunderland verwende ich deshalb, weil es für mich die gleiche Atmosphäre besitzt. Bei Carroll erlebt Alice eine Welt, die sie nicht versteht - weil sie sich eben dem normalen Verständnis entzieht. Vieles ist "realitätsentrückt", paradox, absurd, schlicht verrückt und stellt die Realität einfach auf den Kopf. Und mit der Herzkönigin gibt´s dann noch eine handfeste Bedrohung. Bei A.I. gibt´s das Fleischfest (als Bedrohung) und Rouge City mit einem leicht überdrehten Albert Einstein als Dr. Know (in dessen Gedicht ja auch recht wörtlich die Rede davon ist, dass David Hand in Hand mit einer Fee durch eine Welt wandelt, die er nicht versteht, auch wenn das nur eine Vorgabe von Cybertronics war). Der Firmensitz von Cybertronics am "Ende der Welt" innerhalb einer versunkenen Stadt hat auch schon was Märchenhaftes. Und der "Unterwasserpark" von Coney Island auch.
Das erste Drittel ist dagegen von dieser Welt komplett abgeschlossen. Da fokussiert die Story allein auf die Mutter-Sohn-Beziehung. Das geht ja auch so weit, dass die Fenster größtenteils aus Milchglas bestehen und man nicht rausschauen kann. Also hat man da schon einen Mikrokosmos für sich. Aber ok, ich hatte ja schon vor Monaten geschrieben, dass ich wohl ein grundsätzliches Problem mit Kubricks Art habe.
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mal editiert, das letzte Mal am 03.08.2015, 10:32 von Aldridge.