Komplettes Thema anzeigen 12.07.2015, 00:26
Aldridge Abwesend
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Betreff: Re: Der letzte Film
Die Jugger – Kampf der Besten – Sonne, Staub und blutige Kämpfe – damals, also in den 80ern und vor der bösen, bösen CGI-Zeit – war die Zukunft noch so herrlich hoffnungslos. Und einfach. Da reichte es, wenn ein paar gebrochene Gestalten mit zerrissener Kleidung und grimmigem Gesichtsausdruck durch karge Landschaften (vorzugsweise in Südaustralien) wanderten (oder Ford Falcons fuhren) und unnötig brutal wurden. Fertig war der Endzeitfilm. Autor und Regisseur David Webb Peoples (ja, genau, der Autor zum Beispiel von Blade Runner und 12 Monkeys) gibt seinen Juggern allerdings ein, zwei besondere Twists mit in den Überlebenskampf. Zum einen mixt er die Postapokalypse mit den Zutaten einen Sportfilms, in diesem Fall Football, und steigert kontinuierlich den Schwierigkeitsgrad für die Underdogs bis zum wirklich spannenden Finale. Zum anderen verlagert er die Handlung etwa nach zwei Dritteln von der Steppe in eine unterirdische Stadt mit einem dekadenten Herrschaftssystem, das interessanterweise wesentliche Züge der Tribute von Panem vorwegnimmt. Das führt dazu, dass sich Die Jugger vielleicht das Genre, den Handlungsort und selbst Schauspieler Hugh Keays-Byrne vom großen Vorbild Mad Max ausleihen, im Endeffekt aber eine viel konsequentere und letztlich sogar komplexere Handlung aufweisen. So mag der Film vielleicht in Sachen Optik nicht mehr mit neuesten Vertretern der Endzeit-Gattung mithalten können, macht aber auch nach 26 Jahren noch immer ordentlich Laune.