Betreff: Re: Der letzte Film
Jurassic World 3D OV
Wenn ich den Film mit einem einzigen Wort beschreiben müsste, wäre es ENTTÄUSCHEND. Ich hatte schon keine großen Erwartungen, auch wenn ich mich auf den Film freute, denn einen Spielberg kann man nicht so einfach ersetzen, und ich sollte recht behalten. Die Idee, dass der Park mittlerweile geöffnet hat, ist gut, trotzdem ist es im Endeffekt ein schlechter Aufguss von Jurassic Park. Viele Szenen nehmen so offensichtlich Anleihe an Teil 1, dass es schon peinlich wurde. Ich sage nur Fackel und T-Rex. Leider fehlen dem Film tolle Szenen wie die Raptoren in der Küche im ersten Film oder die Szenen im Wohnwagen von Teil 2. Des Weiteren denke ich, dass man die gefährlichen Dinos etwas einschränken hätte sollen. Spielberg setzte sie so klasse in Szene in dem er sie schön langsam und bedrohlich einführte. Man muss nicht immer sofort das ganze Monster sehen. Etwas raschelt im Busch und man sieht nicht gleich was da auf uns zukommt, baut viel mehr Spannung auf als das Gebrüll und das Zähnefletschern aus JW.
Die Dialoge sowie die Charakterentwicklung von Claire waren ja auch schlimm. Wer hat denn das Drehbuch geschrieben? Zuerst sieht sie die Dinos als Asset und dann heult sie rum, als der I-Rex die Dinos auf der Wiese getötet hat. Völlig unglaubwürdig. Völlig unbrauchbar waren auch die beiden Kinder als Aufhänger, die übrigens niemals an die Enkel von Hammond ranreichen. Der Film hat eigentlich ganz gut angefangen, hat aber gegen Ende leider immer mehr abgebaut und wurde zu einer reine Effekthascherei. Außerdem weiß der Film nicht, ob er sich ernst nehmen soll oder nicht. Ich sage nur Claire und die Stöckelschuhszenen. Die waren nicht schlecht für etwas Erheiterung, trotzdem unnötig.
Positiv hervorheben möchte ich Chris Pratt, den ich mir jetzt sehr gut als Indy vorstellen kann, sowie die Verknüpfungen zu Jurassic Park, wie zB die Jeeps und das alte Gebäude. Trotzdem musste man auch hier wieder bei der T-Shirt Szene mit der Keule kommen und eine Erklärung liefern, auch wenn sie in dem Fall mit der Pietätlosigkeit passte. Die Dinosaurier, so fand ich zumindest, sahen sehr echt aus. Der Soundtrack lässt auch zu wünschen ürig, einzig das Thema von John Willams bleibt in Erinnerung und wurde viel zu schnell verbraten. Mir ist klar, dass Michael Giacchino, den ich sehr schätze, was eigenes machen wollte, aber gerade bei einem Franchise sollte man das eher lassen. Was mir noch gefallen hat, war der Konflikt zwischen Forschung/InGen und dem Vergnügungspark. Dass die Dinos für militärische Zwecke missbraucht werden und der Park für manche, wie Henry Wu, nur dazu dient eine Grund zu haben, die verrücktesten Kreaturen zu schaffen, war gut gewählt.
Ein amerikanischer Kinobesucher brachte es beim Verlassen des Saals ganz gut auf den Punkt. Man hört und liest, dass der Film nicht besonders ist, man will es aber nicht glauben, denn es ist ja Jurassic Park, und dann sieht man ihn sich an, nur um danach selbst festzustellen, dass er wirklich nicht gut ist. Jurassic Park und sogar The Lost World mit der doofen San Diego Szene beleiben weit vor JW. Aber er lässt JP 3 vergessen.