Komplettes Thema anzeigen 07.05.2015, 22:07
Aldridge Abwesend
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Betreff: Re: Der letzte Film
Automata - Nicht ganz der große Wurf, den ich erhofft hatte. Denn der Film schafft es nicht, aus dem Schatten seiner großen Vorbilder zu treten. Automata bedient sich im Grunde bei zahlreichen Motiven bekannter Sci-Fi-Filme, die ihrerseits das Thema Mensch-Maschine hinreichend behandelt haben, von Blade Runner bis I, Robot. Das ist auch alles mit viel Liebe zum Detail umgesetzt und hübsch anzuschauen. Antonio Banderas stolpert da durch eine herrlich dreckige, triste und weitgehend entvölkerte Szenerie. Das macht der Film richtig gut. Allerdings setzt Regisseur Gabe Ibáñez die verschiedenen Versatzstücke nicht zu einem neuen Ganzen wieder zusammen. Vielmehr stehen diese relativ isoliert nebeneinander, etwa der Blick auf die technisierte Metropolis, die Wanderung durch die verseuchte Wüste, der gar nicht mehr so große Großkonzern mit üblen Absichten, die Ehefrau mit dem kleinen Kind als Druckobjekte für die Bösen oder eben die Künstlichen Intelligenzen, die sich so langsam von ihren Schöpfern abnabeln - man hat das Gefühl, das alles irgendwo schon mal in einer konsistenteren Geschichte gesehen zu haben. Zudem bremst sich der Film durch unnötig lange Episoden immer wieder selbst aus. Der Eindruck lag aber vielleicht auch an meiner hohen Erwartungshaltung. Denn im Endeffekt hat Automata durchaus Anspruch und weiß - nicht zuletzt dank der guten Schauspieler - zu fesseln. Der Score von Zacarias M. de la Riva sticht übrigens wirklich heraus, allerdings in positivem Sinne, denn er hebt den Film mit seinem tollen Hauptthema und dem Chor durchaus auf eine höhere Ebene.

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