Komplettes Thema anzeigen 09.07.2007, 12:27
Bruhn Abwesend
Ehemaliges Mitglied
Dabei seit: 04.01.2007
Wohnort: Bennigsen


Betreff: Re: Indiana Jones 4 Intro
Es gibt noch eine weitere Paralelle bei allen Indy-Intros..

Autoren stehen oft vor dem selben Problem: Wie bringe ich die Zuschauer / die Leser dazu, meine Figur wirklich zu lieben?

Ein beliebtes Stilmittel dafür ist folgendes: Man lässt die Figur relativ am Anfang des Films / des Buches ungerecht behandeln. Jeder kennt das! Jeder von uns wurde irgendwann in seinem Leben schon mal ungerecht behandelt. So kann man sich gleich perfekt mit der Figur identifizieren.

Nehmen wir Luke Skywalker: Sein Onkel verbietet ihm am Anfang von "EPIV" auf die Academy zu gehen obwohl er es ihm eigentlich versprochen hatte... das ist ungerecht!

Oder Harry Potter: Er muss in einem kleinem Dreckszimmer unter der Treppe hausen und wird von seine Tante ungerecht behandelt...

Schauen wir uns nun die Indy-Intros an:

"Raiders": Indy wirft Satipo die Figur rüber, aber Satipo ihm nicht die Peitsche. Indy stellt sich den Fallen der Höhle, aber Belloq nimmt ihm einfach die Götze ab. Das ist ungerecht!

"Temple": Indy will den Deal ehrlich über die Bühne bringen, aber Lao Che lässt Indy vergiften. Das ist ungerecht!

"Crusade": Indy hält das Kreuz von Coronado in den Händen, aber sein Vater lässt ihn bis 20 zählen... (!)
Indy will das Kreuz in ein Museum bringen, stattdessen bekommen es die "Bösen" - das ist ungerecht


Dennis Bruhn