Komplettes Thema anzeigen 31.01.2015, 10:26
Indy2Go Abwesend
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Betreff: Re: Der letzte Film
Wenden wir uns wieder den schönen Dingen des Lebens zu:
Leichen pflastern seinen Weg (The Great Silence)
Dieser Italowestern aus dem Hause Sergio Corbucci brachte gleich zwei Nova in das Subgenre. Zum einen triumphiert hier das Böse, zum anderen spielt der Film in einem verschneiten Bergdorf in Utah. Zudem erlaubte sich der Regisseur einen Scherz bezüglich des wortkargen Revolverhelden, denn seiner ist ganz und gar stumm. Zwar war dies eigentlich eine Improvisation, da der Hauptdarsteller nur der französischen Sprache mächtig war, aber es kommt trotzdem einem kleinen Geniestreich gleich. Wie für Sergio Corbucci typisch ist auch dieser Streifen relativ brutal, wobei ich die Freigabe ab 18 für etwas übertrieben halte. Zumindest steht es zu keinem Verhältnis mit z. B. Quentin Tarantinos "Django Unchained", welcher eine Freigabe ab 16 erhielt. Die Musik von Ennio Morricone, der immer mehr zu meinem Lieblingskomponisten wird, ist hier weniger einprägsam als bei der Dollar- oder Amerika-Trilogie, aber trotzdem sehr schön. Besonders zu loben ist auch Klaus Kinski in der Schurkenrolle. Man nimmt ihm den wahnsinnigen Kopfgeldjäger überraschend gut ab. Luigi Pistilli war auch wieder in Hochform. Negativ aufgefallen ist mir ein fieses Plothole: Die Waffen müssen in der Kälte warm gehalten werden, da sie sonst nicht funktionieren. Das lehrten uns die Ausgestoßenen, als der neue Sheriff kam. Dennoch konnte Loco den Sheriff mit einer Flinte erschießen, die er im Schnee verbuddelt hatte. Das macht den Kohl aber auch nicht Fett. Ich vergebe 8 von 10 möglichen Punkten.
Marc S.
Bismarck biss Marc, bis Marc Bismarck biss.