Komplettes Thema anzeigen 02.01.2015, 20:21
Aldridge Abwesend
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Betreff: Re: In space no one can hear you scream - Die Alien Filmreihe
Also, für mich gibt es nur zwei Alien-Filme!

Zwinkernder Smiley

Nur Spaß. Wollte nur auch mal das typische Internet-Geblahe posten. So fühlt sich das also an... Grinsender Smiley

Ich finde alle vier Alien-Filme auf ihre Weise gelungen. Teil 1 ist ein ungemein packender, atmosphärisch dichter Horrorfilm mit einem gelungenen Spannungsaufbau und genialen Schockeffekten, Teil 2 ist ein wunderbarer und unheimlich spannender Actionfilm, Teil 3 ist herrlich trostlos und kalt und Teil 4 ist einfach ein guter Sci-Fi-Film mit teils absurden Zügen. Das ist letztlich auch dem Umstand zu verdanken, dass bei jedem Film sehr unterschiedliche Regisseure zum Einsatz gekommen sind, deren Handschrift dort auch sehr gut erkennbar ist.

Teil 3 hatte eine recht abenteuerliche Entstehungsgeschichte, die sich letztlich auch auf die Gestaltung des Films ausgewirkt hatte. Zudem sollte man dem Film zugute halten, dass er im Grunde keinen einzigen Sympathieträger hat. Das Leben auf diesem Gefängnisplaneten ist halt dreckig und hart, und das wirkt sich auch konsequent auf die Charaktere aus. Teil 4 wiederum macht richtig Spaß, wenn man ihn nicht als Paranoia-Horror wie den ersten Teil nimmt, sondern als möglichst eigenständige Sci-Fi-Film. Der Streifen kippt leider ab der Hälfte mit Auftauchen des Menschen-Aliens, aber insgesamt finde ich den noch sehr unterhaltsam. Man darf auch nicht übersehen, dass Sigourney Weaver dort eine starke Show abliefert.

Um den Reigen voll zu machen: Prometheus fand ich auch nicht verkehrt. Der Film lebt - wie viele Filme von Ridley Scott - von seinem Produktionsdesign und der Atmosphäre. Zu einem Alien-Film wurde er ja erst während der Story-Entwicklung. In seinen Grundzügen folgt der Film sehr stark Mission to Mars von Brian de Palma (und diesem Corman-Streifen, Galaxie des Grauens oder wie der hieß), ohne dessen Auflösung so plump rüber zu bringen. Über die Monster und die Entstehung des Aliens kann man sich streiten, aber insgesamt fand ich auch diesen Film bei weitem nicht so schlecht wie die diffuse Internet-Masse, die sowieso nur zwischen total gut und total schlecht unterscheiden kann. Insofern darf auch gerne und bald Prometheus 2 umgesetzt werden, woran ich aber kaum mehr glaube.

Was haben wir noch? Alien vs. Predator von Paul W.S. Anderson war ein nettes Guilty Pleasure mit einer hirnrissigen Story. Aber gerade die Aufnahme einiger Elemente aus den bisherigen Alien-Filme machte ihn ganz reizvoll. Aliens vs. Predators habe ich mir dann aber nicht mehr angeschaut, als ich hörte, dass man die Billig-Variante mit der Alien-Invasion in einer amerikanischen Kleinstadt gewählt und dann auch noch geschmacklose Ideen wie die "Infektion" einer Schwangeren eingebaut hatte. Die Alien-Filme hatten alle Stil, und so ein - Pardon! - Gore-Gewichse muss da echt nicht sein.

Was ich allerdings wirklich gerne mal sähe, wäre eine filmische Umsetzung der Aliens-Bücher von Steve Perry und seiner Tochter. Das wäre ein Traum. Die Buch-Reihe bedient sich sehr des Szenarios und der Ästhetik des Cameron-Films und lässt die Viecher in großem Ausmaß auf die Erde der Zukunft los. In den 90ern wäre das umzusetzen sicherlich zu teuer gewesen, heute wäre das schon eher im Bereich des Möglichen. Aber dafür dürfte kein Studio Geld locker machen. btw: Den Militär-Fetischismus, den Cameron in Aliens abfeiert (und in Avatar neu aufgelegt hat), sehe ich heute deutlich kritischer als damals.