Betreff: Re: Der letzte Film
Der Komet (Night of the Comet) - Der etwas andere Weihnachtsfilm. Und der ist so derartig 80er, dass man es gesehen haben muss, um es zu glauben. Regisseur Thom Eberhardt (Schöpfer zu unterschiedlicher Komödienheuler wie Captain Ron oder Liebling, jetzt haben wir ein Riesenbaby) hat sich da freimütig bei diversen Versatzstücken des Endzeitfilms bedient von Omega Man bis Dawn of the Dead und daraus ein neon-buntes B-Filmchen mit reichlich Plastik-Popmusik gezimmert. Genre-Größe Catherine Mary Stewart (bekannt aus Last Starfighter) darf da einen nicht allzu hellen Teenager mit schrecklicher Dauerwelle in grausamen Klamotten geben und zusammen mit ihren noch weit weniger hellen Schwester gegen ein paar böse Wissenschaftler aus dem Klischee-Ausverkauf antreten, darunter Genre-Größe Geoffrey Lewis, der Vater von Juliette Lewis. Höhepunkt der Besetzungsliste ist aber der blutjunge Robert Beltran als auch nicht heller Truckerfahrer, der später mal auf dem Raumschiff Voyager als Commander Chakotay anheuern durfte. Auf den ersten Blick ist das alles so dumpf und sinnlos, dass es wehtut. Doch auf den zweiten Blick liefert Eberhardt ein paar nette ironische Seitenhiebe auf die Konsumgesellschaft der 80er Jahre und lproduziert dabei ein paar faszinierende Bilder vom menschenleeren Los Angeles. Einen Pluspunkt gibt es dann noch für den herrlich hirnrissigen Schlussgag. Doch ob das alles nun wirklich abgrundtief schlecht oder hoch unterhaltsam ist, muss jeder - in Abhängigkeit von seinem Geburtsdatum - wohl selbst entscheiden. Ich hatte durchaus meinen Spaß.
