Komplettes Thema anzeigen 01.11.2014, 14:39
Jens Abwesend
Administrator
Dabei seit: 04.11.2002
Wohnort: Berlin


Betreff: Re: Mein Story Diary deluxe
Auf Wunsch und Nachfrage eines einzelnen Herrn hier meine 5 Pfennig zum Thema (copied & pasted aus unserer PN-Korrespondenz; ich hoffe, das ist in Deinem Sinne, Pascal).

Zitat:
Pascals Fragen:

Ich habe da nun einige Ideen zur Tuerkei 1914 umgesetzt, also vom Originaltext des Tagebuches abgeändert:

1.) Name von Istanbul damals noch Konstantinopel
2.) Name des Staates: "Osmanisches Reich" aber
3.) trotzdem "Türkische Stämme"
4.) Hagia Sophia im englischen mit "S. Sophia" abgekürzt
5.) Kein Zugang für Christen zur Hagia Sophia in diesem Jahr
6.) Konya 1914 hauptsächlich bekannt als Derwisch-Sitz
7.) Konya im Mittelalter Hauptstadt der Seldschuken und
8.) ebenfalls Konya bedeutend für die Kreuzfahrer
9.) keine namentliche Erwähnung von Sophie von Hohenberg in diesem Kontex
10.) Reisezeit 1914 von New York nach Istanbul: ca. 1 Woche

Meine Antworten:

1.) Ja, der Name "Istanbul" wurde erst 1930 als offizielle Bezeichnung eingeführt.
2.) Korrekt, das Osmanische Reich bestand bis zur Ausrufung der Republik durch Atatürk nach dem Ersten Weltkrieg.
3.) Auch das ist richtig, den ethnisch (und auch linguistisch) spricht man von Turkstämmen, Turkfamilie, etc.
4.) Ebenfalls richtig; auch "Sophia" ist als Kurzform zulässig. Ich benutze in meinen Tagebuchnotizen hin und wieder auch die türkische Bezeichnung "Aya Sophia".
5.) Da bin ich mir nicht sicher. Da in einem großen Teil der islamischen Länder Nicht-Moslems der Zugang zu Moscheen in der Tat nicht gestattet ist und es sich 1914 bei der Sopia ja de facto noch um eine handelte, kann ich mir das aber gut vorstellen. Heute sind in der Türkei Moscheen übrigens für alle - unabhängig der Glaubenseinstellung - offen; abgesehen davon, dass die Sophia inzwischen weder christliche Kirche noch muslimische Moschee, sondern ein Museum ist.
6.) Die Aussage kann sogar noch heute gelten (wenngleich inzwischen eher aus touristischen denn mystisch-religiösen Gründen.
7.) Zumindest Hauptstadt des unabhängigen anatolischen seldschukischen Sultanats Ikonion.
8.) Hier fand zumindest eine legendär-große Schlacht zwischen Barbarossa und den Seldschuken Ikonions statt. Der Sieg Friedrichs bedeutete einen empfindlichen Schlag für die Seldschuken und Saladin, der die Belagerung Akkons abbrechen musste, um seinen Bündnispartnern zu Hilfe zu kommen.
9.) Sehe ich wie Du; würde ich genauso handhaben.
10.) Scheint mir realistisch. Der Orient-Express (zu dieser Zeit sicher DIE in Frage kommende Verbindung) benötigte für die Strecke Paris-Konstaninopel knapp 3 1/2 Tage; mit dem Flieger hätte Henry das also in der restlichen Zeit nach Europa geschafft. Per Schiff sicher ein bißchen länger.