Betreff: Re: Die Suche nach dem Göttlichen - Missionierung mittels Kinofilme?
Das christliche Kino soll hier keinesfalls als das einzig "böse" hingestellt werden. Man sollte aber vielmehr ein Auge darauf haben, weil es bislang als die "harmlosere" Religion angesehen wurde. Gerade in der Post-9/11-Ära blieb ja wenig unversucht, den Islam als durchweg negativ darzustellen. Vor wenigen Jahren erst hatten wir noch die Sarrazin-Debatte, die islamische Mitbürger ausnahmslos in eine Ecke gestellt hat.
Christlicher Fundamentalismus ist nur leider nicht besser als islamischer Fundamentalismus. Die USA sind noch immer eine Weltmacht, und wenn dort konservative Kreise immer mehr Bedeutung gewinnen, dann kann man das zumindest mal kritisch im Auge behalten. Der Punkt ist auch, dass Hollywood dabei ganz andere Möglichkeiten zur Verfügung stehen, wenn sie christliches Kino produzieren wollen, als irgendeinem Hinterhof-Produzenten in der Türkei oder sonstwo.
Ob es das vor langer Zeit alles schon gegeben hat, ist richtig, aber hier eigentlich weniger der Punkt. Die Zeit der Aufklärung sollte unser Kulturkreis schon lange hinter sich haben. Und die Wissenschaften sind ihrerseits nicht ganz untätig, das Universum abseits alter Märchenbücher zu erklären.
Left Behind - zumindest die Bücher (die ich vielleicht mal lesen sollte

) - scheinen ja gezielt eine Botschaft zu vermitteln, um die herum die Geschichte geschrieben wurde, und nicht andersrum. Bleibt natürlich abzuwarten, wie viel davon im Film enthalten sein wird. So oder so ist die neue Welle an professionell produzierten Filmen mit christlichen Inhalten schon bemerkenswert.