Betreff: Re: Grabstätte
Archäologische "Sensationen" gab es zu allen Zeiten, Anfang des letzten Jahrhunderts sogar noch mehr als jetzt. Durch die stark zugenommene Medienberichterstattung erscheint es uns derzeit nur etwas mehr.
Was das Grabmal Herodes' betrifft, so ist dies dem Anschein nach (sofern sich das überhaupt "Schreibtisch aus" beurteilen läßt) durch Indizien aus verschiedenen Quellen (und nicht zuletzt den Fundort und -kontext) als authentisch zu beurteilen. Im übrigen würde ich diesen Fund unter gar keinen Umständen auf eine Stufe mit dem genannten "Jesus-Grab" stellen, da es sich hier sowohl aus archäologischer Sicht als auch aus dem historischen Kontext heraus um doch deutlich zu unterscheidende Funde handelt.
Kurz, von einer "Entwicklung" kann keine Rede sein. Die Grabungs- respektive Dokumentationsmethoden sind nur gründlich verbessert worden und die Medienberichterstattung ist in Zeiten des Internets wie gesagt schlicht schneller als noch vor 100 Jahren, wo es doch eine gewisse Zeit dauerte, bis ein derartiger Fund auch außerhalb der Fachwelt zur Kenntnis genommen wurde (die zu diesem Zeitpunkt ja noch eine vergleichsweise junge Wissenschaft darstellte).