Betreff: Re: Film-Musik Thread
Ich habe mich in die deutsche Filmmusikszene zwar noch nicht tiefer reingehört. Mein erster Berührungspunkt ist Ostwind von Annette Focks (die übrigens hier aus der Gegend stammt) - so viel zum Thema Hottemax-Scores.

Nichtsdestotrotz glaube ich, dass es auch hierzulande Komponisten gibt, die sich im wahrsten Sinne hören lassen können - wenn sie nicht direkt abwandern. Solche Leute wie Hans Zimmer, Klaus Badelt, Ramin Djawadi oder Harald Kloser stammen schließlich alle aus Deutschland.
Die Filmkomponisten scheinen aber unter dem gleichen Problem zu leiden, das so ziemlich alle Kreative trifft: Ihre "Kunst" wird nicht entsprechend gewürdigt und als "geldwert" angesehen. Wie auch Texte oder Designs ist Musik etwas, das für viele Verantwortliche irgendwie aus dem luftleeren Raum kommt und ein notwendiges Übel darstellt. Hinzu kommt, dass kreative Güter in kürzester Zeit gefertigt werden müssen, das trifft Drehbuchautoren genauso wie Storyboard-Künstler etc. Kein Wunder, dass heutzutage alle nur noch BWL studieren wollen...
Wenn ich es richtig sehe, ist das aber ein Problem, das nicht nur auf Deutschland zutrifft. Junge Komponisten müssen sich auch in anderen Ländern regelrecht prostituieren, wenn sie ihre ersten Chancen bekommen wollen. Traurig. Mich wundert dann immer, dass es keine Vereinigung gibt, die das Problem mal geschlossen angeht. Dafür wird dann wieder im Ö-Dienst gestreikt.